In einer ungewöhnlichen Fernsehsendung standen Bundeskanzler Olaf Scholz und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz Kindern im Alter von 7 bis 14 Jahren Rede und Antwort – kein Thema war tabu. In der Sat.1-Show "Kannste (nochmal) Kanzler??" verwandelten sich die Schüler in Journalisten und konfrontierten die Spitzenpolitiker sowohl mit politischen als auch persönlichen Fragen.
Kanzler Scholz wurde insbesondere zu seinem Umgang mit der strittigen Ampelkoalition befragt. Die Idee eines "Streitschlicht-Ministers" wurde von ihm mit der Begründung verworfen, dass ein Vermittler wenig nütze, wenn eine der Parteien wenig kompromissbereit ist. Friedrich Merz wiederum sah sich Vorwürfen wegen seiner umstrittenen Äußerungen über die sogenannten „kleinen Paschas“ ausgesetzt. Er stellte klar, dass seine Worte keineswegs dazu gedacht waren, Menschen in Schubladen zu stecken, sondern vielmehr um den Wert der in Deutschland lebenden Familien zu unterstreichen.
Aber nicht nur die große Politik war Thema, auch aktuelle Probleme wie die Inflation wurden angesprochen. Ein Mädchen wollte wissen, warum der Döner mittlerweile so teuer sei. Wichtige internationale Themen, wie der Ukraine-Krieg, blieben ebenfalls nicht unerwähnt. Merz betonte die Grenzen deutscher Einflussmöglichkeiten und verwies auf die entscheidende Rolle von Wladimir Putin zur Beendigung des Konflikts.
Neben diesen ernsthaften Diskussionen gab es auch Interesse an den persönlichen Erlebnissen der Politiker. Merz gestand ein, dass seine Schulzeit nicht seine Glanzzeit gewesen sei, und Scholz bewies Mimik-Talent bei einem stummen Fragespiel. Zum Abschluss zeigte Merz am Tischkicker sportlichen Ehrgeiz und fand lobende Worte für das inhaltliche Wissen der jungen Fragesteller.