Ein KI-Boom, der Gewinner und Verlierer schafft
Die Welt der Künstlichen Intelligenz erlebt einen beispiellosen Aufschwung, der nicht nur Tech-Giganten wie NVIDIA zu Rekordergebnissen verhilft, sondern auch die Dynamik zwischen den führenden Chipherstellern verändert.
Während Unternehmen wie AMD, TSMC und SK hynix von der steigenden Nachfrage nach Hochleistungs-Chips profitieren, kämpft Samsung – einst Branchenprimus im Speicherchip-Segment – darum, den Anschluss nicht endgültig zu verlieren.
Versäumnisse im Wettrennen um HBM-Chips
High-Bandwidth Memory (HBM) ist der Schlüssel zu KI-Anwendungen, und genau hier liegt Samsungs Problem. Obwohl das Unternehmen über eine starke Marktposition im klassischen Speicherchip-Bereich verfügt, hat es zu lange gezögert, in diese zukunftsweisende Technologie zu investieren.
Konkurrent SK hynix erkannte frühzeitig die Bedeutung von HBM und schloss strategische Partnerschaften, darunter eine mit NVIDIA, dem dominierenden Marktführer für KI-Chips.
Das Resultat: SK hynix meldete im dritten Quartal 2024 einen Rekordbetriebsgewinn, während Samsung trotz eines operativen Gewinns von 9,1 Billionen Won einen Rückgang im Vergleich zum Vorquartal verzeichnete.
Analysten führen diesen Rückschritt auf die langsamere Entwicklung von Hochleistungs-Chips zurück.
Technologische Rückstände und verlorene Marktanteile
Samsungs Zurückhaltung bei der Einführung effizienterer Fertigungsmethoden wie Mass-Reflow-Molded-Underfill (MR-MUF) hat dazu geführt, dass es technologisch hinter SK hynix zurückliegt.
Zwar konnte Samsung die Verkäufe seiner HBM-Chips im dritten Quartal um 70 Prozent steigern, doch die Verzögerungen bei der Einführung von HBM4-Chips bis 2025 werfen Fragen zur Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens auf.
NVIDIA: Die Hoffnung auf ein Comeback
Samsungs Schicksal im KI-Bereich scheint untrennbar mit NVIDIA verbunden. Über 90 Prozent des Marktes für KI-Chips entfallen auf das kalifornische Unternehmen, das High-Bandwidth Memory intensiv nutzt.
Samsung befindet sich derzeit im Qualifizierungsprozess, um als Lieferant für NVIDIA zugelassen zu werden. Gelingt dies, könnte das Unternehmen erneut Boden gutmachen.
Brady Wang von Counterpoint Research betont jedoch, dass Samsungs große Stärke in der Forschungs- und Entwicklungsabteilung liegt. Mit seiner umfangreichen Fertigungskapazität und dem geplanten Ausbau der HBM3E-Produktionslinien könnte Samsung langfristig wieder aufholen – vorausgesetzt, es schafft es, die Lücke in der HBM-Technologie zu schließen.
Ein Wettlauf gegen die Zeit
Die Herausforderungen für Samsung sind enorm: Ein starker Konkurrent, der technologisch voraus ist, und ein KI-Markt, der sich rasant entwickelt. Der nächste große Schritt könnte die Partnerschaft mit NVIDIA sein.
Doch bis dahin bleibt die Frage offen, ob Samsung schnell genug handeln kann, um seine einstige Vorreiterrolle zurückzugewinnen.
Hoffnung inmitten der Rückschläge
Während Samsungs Position im KI-Bereich derzeit wackelt, ist das Rennen noch nicht verloren. Das Unternehmen hat die Mittel, den Rückstand aufzuholen, und könnte durch die Zusammenarbeit mit NVIDIA eine Wende einleiten.
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