Für BlackRock steht fest: Die künstliche Intelligenz wird 2025 die Kapitalmärkte dominieren. Technologische Innovationen, vor allem aus den USA, treiben Aktienkurse nach oben und schaffen neue Möglichkeiten für Anleger. Doch gleichzeitig drohen dunkle Wolken am Horizont:
„Die steigende US-Staatsverschuldung und die hartnäckig hohe Inflation könnten den Optimismus bremsen,“ heißt es im aktuellen Bericht des BlackRock Investment Institute.
Mit dieser doppelten Botschaft aus Chancen und Risiken zeichnet der Vermögensverwalter ein differenziertes Bild für das kommende Jahr. Besonders deutlich wird, dass die KI-Revolution nicht alle Regionen und Sektoren gleichermaßen beflügeln wird.
USA im Vorteil – Europa hinkt hinterher
Während Europa weiterhin mit strukturellen Herausforderungen kämpft, sieht BlackRock die USA klar im Vorteil. „Wir gewichten US-Aktien weiter über,“ heißt es in der Analyse.
Gründe dafür sind die fortschrittliche Technologie-Infrastruktur und ein stärkerer Kapitalfluss in private Märkte. Diese seien entscheidend für den Ausbau der KI-Infrastruktur – von Rechenzentren bis zu spezialisierten Softwarelösungen.
Technologie und Gesundheitswesen stehen dabei ganz oben auf der Liste der bevorzugten Sektoren. Während Technologieunternehmen durch den KI-Boom massive Gewinne einfahren könnten, profitieren Gesundheitsfirmen von neuen Anwendungsmöglichkeiten wie personalisierter Medizin und automatisierten Diagnosen.
Europa hingegen droht ins Hintertreffen zu geraten. Zwar gibt es auch hier Fortschritte bei der KI, doch fehlt es oft an der nötigen Finanzierung und einem klaren Fokus.
„Europäische Märkte bleiben im Vergleich weniger dynamisch,“ konstatiert der Bericht nüchtern.
Schulden und Zinsen als Bremsklötze
Doch nicht alles spricht für ein uneingeschränkt positives Jahr 2025. Die US-Notenbank wird ihre Leitzinsen voraussichtlich nicht unter 4 Prozent senken, was Unternehmen und Verbraucher weiterhin belastet. „Die Inflation bleibt hartnäckig über dem Zielwert,“ warnt Wei Li, Chief Investment Strategist von BlackRock.
Diese Dynamik setzt besonders den Anleihemarkt unter Druck. Die Renditen langfristiger Staatsanleihen könnten weiter steigen, da Anleger angesichts der Schuldenlast höhere Entschädigungen fordern. Für BlackRock ist das ein klares Signal: „Wir bleiben in langfristigen US-Treasuries sowohl taktisch als auch strategisch untergewichtet.“
Gold und Bitcoin als Gewinner
Angesichts der Unsicherheiten rückt BlackRock verstärkt auf alternative Anlagen wie Gold und Bitcoin. Beide gelten als Absicherung gegen mögliche Rückschläge an den Aktienmärkten und als Schutz vor Inflation. „Wir sehen in Gold und Bitcoin attraktive Alternativen zu klassischen Staatsanleihen,“ heißt es in der Analyse.
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Diese Haltung spiegelt einen breiteren Trend wider: Immer mehr Anleger suchen in Zeiten hoher Volatilität nach Möglichkeiten, ihre Portfolios abzusichern. Auch Unternehmensanleihen aus den USA genießen bei BlackRock Vorrang gegenüber Staatsanleihen. Diese seien insgesamt widerstandsfähiger gegenüber den wirtschaftlichen Belastungen.
Private Märkte als Schlüssel
Ein weiterer wichtiger Aspekt des BlackRock-Ausblicks ist die Rolle privater Märkte. Diese sind entscheidend, um die Infrastruktur hinter der KI-Revolution zu finanzieren. „Der Ausbau von Rechenzentren und anderen Schlüsseltechnologien erfordert Milliardeninvestitionen, die oft durch private Märkte bereitgestellt werden,“ erklärt ein Analyst des Unternehmens.
Dies sei eine langfristige Chance für Investoren, die bereit sind, in wachstumsstarke, aber kapitallastige Projekte zu investieren. Die Verlagerung von Kapital in diesen Bereich könnte zudem klassische Anlageklassen wie Aktien und Anleihen herausfordern.