Es hätte ein Triumph sein sollen: AMD meldet ein Rekordquartal, die Umsätze wachsen um 24 Prozent, der Gewinn steigt um 43 Prozent. Doch die Zahlen erzählen nicht die ganze Geschichte.
Vor allem im hochprofitablen Geschäft mit Rechenzentren konnte der Halbleiterhersteller die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Die Aktie fällt nachbörslich um fünf Prozent. Während AMD optimistisch in die Zukunft blickt, bleibt eine bittere Realität: Der Abstand zum KI-Chip-Giganten Nvidia ist größer denn je.
KI-Chips: AMD wächst – aber nicht schnell genug
Die Zahlen für das vierte Quartal lesen sich zunächst beeindruckend: 7,66 Milliarden Dollar Umsatz, 43 Prozent mehr operativer Gewinn, zweistelliges Wachstum in fast allen Segmenten. Doch eine Zahl sorgt für Ernüchterung: Das Rechenzentrumsgeschäft, das als Schlüsselmarkt für KI-Chips gilt, stieg nur um 69 Prozent – Analysten hatten mit 4,14 Milliarden Dollar gerechnet, tatsächlich waren es nur 3,9 Milliarden.
Warum das relevant ist? Der Markt für KI-Beschleuniger boomt, Unternehmen investieren Milliarden in Hochleistungsrechner. Während Nvidia mit seinen H100- und B100-Chips den Markt dominiert, versucht AMD mit der Instinct-Serie aufzuholen. Doch die jüngsten Zahlen zeigen: Der Tech-Riese bleibt weiterhin abgeschlagen hinter dem Branchenführer.
Lisa Su bleibt optimistisch – die Börse weniger
AMD-Chefin Lisa Su versucht die Wogen zu glätten: „Dank der Stärke unseres Produktportfolios und der wachsenden Nachfrage nach Hochleistungsrechnern sehen wir 2025 klare Chancen für weiteres Wachstum.“ Auch die Prognose für das laufende Quartal fiel leicht besser aus als erwartet: 7,1 Milliarden Dollar Umsatz anvisiert, die Wall Street hatte mit weniger gerechnet.
Doch das Problem bleibt: Während Nvidia mit seinen KI-Chips milliardenschwere Aufträge von Microsoft, Google und Meta einsammelt, fällt es AMD schwer, mit seinen Produkten an die Konkurrenz heranzukommen.
Der Aktienmarkt reagierte prompt. Nach Veröffentlichung der Zahlen fiel die AMD-Aktie um fünf Prozent. Anleger hatten mehr erwartet – insbesondere im Zukunftsgeschäft mit KI-Chips.
Der ewige Zweite im KI-Rennen?
AMD bleibt der unangefochtene Herausforderer im Chipmarkt. Doch die Dominanz von Nvidia scheint unerschütterlich. Während AMD wächst, wächst Nvidia schneller. In der Welt der Hochleistungsrechner und KI-Modelle bedeutet das: Ein Platz als Nummer zwei ist kein Erfolgsgarant.