Trotz frostiger Temperaturen in Davos hielt es Marc Benioff, Mitbegründer und CEO von Salesforce, nicht davon ab, seinem langjährigen Konkurrenten Microsoft ein paar scharfe Worte zu widmen. Auf dem Weltwirtschaftsforum äußerte er gegenüber Yahoo Finance seine Meinung zu Microsofts KI-Produkt Copilot, das er als eine bloße Neuverpackung des bekannten ChatGPT bezeichnete und damit eine breite Enttäuschung am Markt säe.
Diese Kritik erfolgte kurz nachdem Microsofts CEO Satya Nadella, bekannt für seine zurückhaltende Art, Salesforce direkt angegriffen hatte. In einem Podcast mit den Risikokapitalgebern Bill Gurley und Brad Gerstner äußerte Nadella Zweifel an der Zukunft von Geschäftsanwendungen in der Ära der KI-Agenten. Er zeichnete ein Bild von Geschäftsanwendungen als veraltete Systeme, die über kurz oder lang durch KI-basierte Alternativen verdrängt würden.
Während der Konkurrenzkampf zwischen Microsofts Copilot und Salesforce's Agentforce weiter an Fahrt gewinnt, konnte Salesforce beachtliche Erfolge mit seinem Angebot verbuchen. Im letzten Quartal schloss das Unternehmen 200 Agentforce-Verträge ab, unter anderem mit FedEx, IBM und Accenture, und vermeldete insgesamt 2.000 KI-bezogene Abschlüsse.
Der Optimismus an den Börsen spiegelt sich im Aktienkurs von Salesforce wider, der seit Einführung der neuen Agentforce-Lösungen um über 25% gestiegen ist. Dennoch gibt es Stimmen, die diese Entwicklung kritisch sehen, wie der Analyst John DiFucci von Guggenheim, der Salesforce kürzlich herabstufte. DiFucci argumentiert, dass Salesforce ohne strategische Zukäufe kaum in der Lage sein wird, mit der Dynamik von KI-Lösungen Schritt zu halten.