Trotz des Fokus auf technologiebasierte Unternehmen bietet der aktuelle Hype um Künstliche Intelligenz (KI) auch Chancen für Investitionen in Nicht-Technologie-Sektoren. Laut einer kürzlich veröffentlichten Analyse der renommierten Investmentbank Goldman Sachs können Branchen wie Versorgungsunternehmen, Industrie, Einzelhandel und Gesundheitswesen durch KI ihre Produktivität steigern und Arbeitskosten senken. Diese Perspektive erweitert die Debatte um KI weit über die traditionellen Technologiekonzerne hinaus und könnte Investoren eine stabilere Basis bieten.
In den letzten Monaten haben sich Investoren vermehrt auf NVIDIA konzentriert, da der Chip-Hersteller eine zentrale Rolle im Aufbau von KI-Datenzentren spielt. Die nächsten Entwicklungen liegen jedoch bei Unternehmen, die sich der KI-Infrastruktur widmen. Dieses Wirtschaftszweig, zu dem Halbleiter, Datenzentren sowie Netzwerktechnologien gehören, hat bisher beeindruckende Renditen über den Benchmark-Indizes erzielt. David Kostin, Chefstratege für US-Aktien bei Goldman Sachs, betont, dass der kommenden Phase Unternehmen angehören, die KI in ihren Produkten integrieren, wodurch sich deren Umsatz steigern lässt—auch wenn diese Firmen zuletzt an Boden verloren haben.
Der vierte Entwicklungsschritt bezieht sich auf Unternehmen, die durch KI-gestützte Produktivitätsgewinne profitieren und laut Kostin bislang von Märkten unterschätzt wurden. Ein Paradebeispiel bietet der Industriesektor: Seit Anfang 2023 haben industrielle Aktien um 30% an Wert zugelegt, insbesondere jene mit direkter KI-Exposition verdoppelten sich sogar. Kostin ist überzeugt, dass diese Unternehmen langfristig zu den Gewinnern gehören, auch wenn der exakte Zeitpunkt noch unklar ist.
Ein beachtlicher Kandidat innerhalb der nicht-technologischen Sektoren ist die Occidental Petroleum Corporation. Das Unternehmen setzt KI-Tools ein, um geologische Daten effizienter zu analysieren, was die Erkundung neuer Öl- und Gasreserven erleichtert. Machine-Learning-Modelle helfen dabei, potenzielle Lagerstätten präziser zu identifizieren. Auch bei der Vorhersage von Geräteausfällen trägt KI maßgeblich zur präventiven Wartung bei.
Nichtsdestotrotz hat Susquehanna kürzlich das Kursziel für Occidental Petroleum Corporation von 81 auf 78 Dollar gesenkt und einen positiven Ausblick beibehalten. Dies rührt von korrigierten Preisannahmen für Erdgas bis 2026 her, während die Rohölpreise stabil bleiben sollen. Marktanalysen zeigen jedoch eine Schwäche bei den Gaspreisen in jüngster Zeit, was auf eine steigende Produktionskapazität und den Rückkehr temporärer Beschränkungen zurückzuführen ist.
Für Investoren bleibt Occidental Petroleum eine attraktive Option, es sei aber darauf hingewiesen, dass einige KI-Aktien ein höheres Renditepotenzial in kürzerer Zeit bieten könnten.