Rekordprämien durch gestiegene Kosten
Die Prämien für Kfz-Versicherungen sind so hoch wie nie. Laut Verbraucherportal Verivox liegen die Beiträge im Durchschnitt um 25 Prozent über dem Vorjahresniveau. Grund dafür sind steigende Werkstattkosten und teurere Ersatzteile, die die Versicherer zunehmend belasten.
Wie der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) mitteilt, erwarten die Anbieter auch 2024 hohe Verluste – der Druck, Einnahmen zu steigern, wächst.
Für Autofahrer bedeutet das: Prämiensteigerungen sind absehbar. „Ein Ende der Teuerungen ist nicht in Sicht“, warnt Verivox-Geschäftsführer Wolfgang Schütz. Doch wer gezielt an bestimmten Stellschrauben dreht, kann seine Beiträge spürbar senken, ohne auf wichtige Leistungen zu verzichten.
Einfache Tricks für große Einsparungen
1. Fahrerkreis optimieren
Die Größe des eingetragenen Fahrerkreises beeinflusst die Prämien erheblich. Fahranfänger oder ein unbestimmter Fahrerkreis treiben die Kosten um ein Vielfaches nach oben. Wer den Fahrerkreis verkleinern kann, etwa weil ein Kind ausgezogen ist, sollte dies umgehend bei seiner Versicherung melden.
2. Selbstbeteiligung erhöhen
Durch eine höhere Selbstbeteiligung lassen sich die Beiträge drastisch reduzieren. Der Bund der Versicherten (BdV) empfiehlt für die Teilkasko eine Selbstbeteiligung von 150 bis 300 Euro und für die Vollkasko von 300 bis 1000 Euro. Ein Nachlass von bis zu 44 Prozent ist so möglich.
3. Telematik-Tarife nutzen
Versicherer belohnen eine vorsichtige Fahrweise. Mit einem Telematik-Tarif, der das Fahrverhalten mittels Sensoren überwacht, sind Nachlässe von 10 bis 30 Prozent realisierbar.
4. Jahreszahlung statt Raten
Wer die Prämie einmal jährlich statt monatlich zahlt, spart zwischen fünf und 27 Prozent. Versicherer belohnen diese Zahlungsweise, da sie Verwaltungskosten reduziert.
5. Kilometerleistung anpassen
Homeoffice oder veränderte Pendelgewohnheiten können die jährliche Fahrleistung deutlich senken. Eine Anpassung der angegebenen Kilometerleistung senkt oft direkt den Beitrag.
Leistungsumfang nicht vernachlässigen
Bei aller Sparsamkeit sollten Versicherte nicht auf wichtige Leistungen verzichten. Verbraucherschützer raten zu einer pauschalen Deckungssumme von mindestens 100 Millionen Euro bei der Haftpflichtversicherung.
Für Kaskoversicherungen wird empfohlen, auf den Einwand grober Fahrlässigkeit zu verzichten, damit beispielsweise Schäden durch rote Ampeln gedeckt sind. Zudem sollten erweiterte Wildschadenklauseln und Schutz vor Marderbissen inklusive Folgeschäden bis mindestens 3000 Euro im Vertrag enthalten sein.
Besonderheiten für E-Autos
Für Fahrer von Elektroautos gelten zusätzliche Empfehlungen. Eine Vollkasko sollte eine Allgefahrendeckung für Akkuschäden und eine Neupreisentschädigung für zwei Jahre enthalten. Folgeschäden durch Tierbisse oder Kurzschlüsse sollten mit mindestens 20.000 Euro abgesichert sein.
Versicherungswechsel: Das sollten Sie beachten
Ein Wechsel des Versicherers kann ebenfalls Kosten sparen, birgt aber Risiken. Die Kündigungsfrist für die meisten Verträge endet am 30. November. Für Verträge mit abweichendem Laufzeitbeginn sollten Versicherte ihre Unterlagen genau prüfen.
Wer einen Rabattschutz bei seiner alten Versicherung hatte, muss aufpassen: Diese Sondereinstufung wird vom neuen Versicherer oft nicht übernommen. Ein vorheriger Unfall könnte dann zur Rückstufung führen, wodurch die erwarteten Einsparungen schnell verpuffen.
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