09. Januar, 2025

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Kertsch-Misere: Aufräumarbeiten nach Tankerunglück im Schwarzen Meer

Kertsch-Misere: Aufräumarbeiten nach Tankerunglück im Schwarzen Meer

Nach der spektakulären Kollision zweier russischer Öltanker in der Meerenge von Kertsch planen die Rettungsbehörden eine beherzte Maßnahme, um ein anhaltendes Öldesaster zu bändigen. Wie die russische Seenotrettung mitteilte, soll begonnen werden, das Öl aus einem der havarierten Schiffe abzupumpen. Die Herausforderung liegt in den physischen Eigenschaften des ausgelaufenen Öls, das sich bei Temperaturen unter 25 Grad zu Klumpen formiert. Diese Klumpen sinken aufgrund der niedrigen Temperaturen des Wassers auf den Meeresboden oder treiben als undurchdringbare Masse im Wasser. Ein gewöhnliches Abpumpen wie bei flüssigen Kraftstoffen gestaltet sich somit schwierig. Um das Öl zu bergen, ist geplant, das Heizsystem des Tankers "Wolgoneft 239" zu reaktivieren, um das Öl auf eine flüssige Temperatur von etwa 45 Grad zu erwärmen. So kann das Öl auf ein anderes Abgabeschiff gepumpt werden, was bei der Entsorgung hilft. Mitte Dezember, während eines wütenden Sturms, erlitten die Schiffe "Wolgoneft 212" und "Wolgoneft 239" einen schweren Unfall, bei dem eines der Schiffe in Küstennähe auf Grund lief. Rund 2.400 Tonnen Schweröl liefen in diesem Zusammenhang ins Meer, wie das Verkehrsministerium verlautbaren ließ. Die verschmutzenden Ölklumpen werden seither an der russischen Schwarzmeerküste und der Krim angespült. Unzählige Helferteams sind im Einsatz, um die zähen Rückstände von den Stränden zu entfernen und betroffene Tiere zu retten. Viele Vögel verendeten bereits aufgrund der Kontamination. Umweltschützer warnen davor, dass das ökologische Gleichgewicht in der Region möglicherweise noch jahrelang durch die Verschmutzung beeinträchtigt sein wird.