Der französische Luxusgüterkonzern Kering prognostizierte am Mittwoch, dass sein Betriebsergebnis für das laufende Jahr nahezu halbiert wird. Grund dafür ist ein stärker als erwarteter Rückgang der Umsätze im dritten Quartal, der durch eine schwache Nachfrage in China die Probleme seiner Hauptmarke Gucci weiter vertieft hat. Der Umsatz des Konzerns, zu dem auch Modemarken wie Saint Laurent, Balenciaga und Bottega Veneta gehören, belief sich auf 3,79 Milliarden Euro. Dies entspricht einem organischen Rückgang von 16 Prozent, was schlechter war als die zuvor von Analysten geschätzten 11 Prozent, wie aus einer Mitteilung von Barclays hervorgeht. Für das Jahr 2024 erwartet Kering ein wiederkehrendes Betriebsergebnis von etwa 2,5 Milliarden Euro, verglichen mit 4,75 Milliarden Euro im Vorjahr. Diese Einschätzung folgt auf den unerwartet starken Abschwung im dritten Quartal, der inmitten einer allgemeinen Abkühlung im Luxussektor erfolgt. Auch der Luxusgigant LVMH enttäuschte zuletzt die Erwartungen und machte auf einen Rückgang des chinesischen Verbrauchervertrauens aufmerksam. Der Absatz bei Gucci, das für die Hälfte des Gesamtumsatzes und zwei Drittel des Gewinns von Kering verantwortlich ist, fiel im Quartal um 25 Prozent – mehr als die erwarteten 21 Prozent laut Analysten. François-Henri Pinault, Vorsitzender und CEO von Kering, betonte die laufende Transformation des Unternehmens und insbesondere bei Gucci, während der gesamte Luxusmarkt ungünstigen Bedingungen gegenüberstehe. Gucci durchläuft unter der künstlerischen Leitung von Sabato de Sarno eine umfassende Modernisierung, inklusive der Überarbeitung der Ledersortimente und Einführung neuer Produkte. Zudem wurde kürzlich Stefano Cantino als neuer CEO benannt, der ab Januar die Nachfolge des langjährigen Kering-Managers Jean-François Palus antreten wird.
Wirtschaft
Kering warnt vor drastischem Rückgang des Betriebsergebnisses: Chinesische Nachfrage schwächelt
