Der Modekonzern Kering, bekannt für Marken wie Gucci, Yves Saint Laurent und Bottega Veneta, hat sich zu einem signifikanten Schachzug entschieden: Der Konzern verkauft eine Mehrheitsbeteiligung an drei luxuriösen Pariser Immobilien an die französische Private-Equity-Firma Ardian. Durch diesen Verkauf erwartet Kering Einnahmen in Höhe von 837 Millionen Euro.
Die prestigeträchtigen Anwesen, zu denen das Hôtel de Nocé am Place Vendôme und zwei Gebäude an der Avenue Montaigne gehören, werden zukünftig durch ein gemeinsames Unternehmen verwaltet. Kering hält weiterhin 40 Prozent der Anteile, während Ardian den Großteil übernimmt. Angesichts der rückläufigen Nachfrage, insbesondere in China, und anstehender Schuldenmaturitäten signalisiert dieser Schritt hinter den Kulissen Bestrebungen zur finanziellen Neuausrichtung.
Die Nachricht über den Verkauf führte zu einem Kursanstieg der Kering-Aktie um bis zu neun Prozent während des morgendlichen Handels in Paris. Dies stellt den stärksten Zuwachs in über drei Monaten dar, nachdem eine Verkaufsanalyse des Konkurrenten Richemont eine Erholung in der Luxusgüterbranche verkündete. Jedoch musste Kering in den vergangenen zwölf Monaten fast 40 Prozent seines Marktwertes einbüßen und liegt damit hinter Konkurrenten wie LVMH, Hermès International und Burberry zurück.
Analysten wie James Grzinic von Jefferies spekulieren, dass Kering in naher Zukunft weitere Immobilienerlöse generieren könnte, insbesondere durch bevorstehende Schulden in Höhe von 1,5 Milliarden Euro im zweiten und dritten Quartal. Dennoch bleibt die Markendynamik, vor allem bei Gucci, entscheidend für den Aktienkurs.
Das Geschäft, welches seine Abwicklung im ersten Quartal erwartet, verleiht Ardian wertvolle Immobilien in den erlesensten Einkaufsstraßen und eröffnet seinen Kunden Zugang zu einem exklusiven Immobilienmarkt. Laut Kering-Finanzvorstand Armelle Poulou wird die Nettoverschuldung des Unternehmens Ende letzten Jahres ohne Berücksichtigung der Immobilienverkäufe bei etwa 11 Milliarden Euro liegen.