Der französische Luxusgüterkonzern Kering sieht sich derzeit mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert, die insbesondere aus der wirtschaftlichen Leistung seiner renommierten Marke Gucci resultieren. Die jüngsten Quartalszahlen unterstreichen die finanzielle Anspannung, indem sie einen Umsatzrückgang von 14 Prozent auf ein Gesamtvolumen von 3,9 Milliarden Euro offenbaren.
Besonders kritisch zeigt sich die Situation auf dem asiatischen Markt, mit Fokus auf China, wo Gucci gezwungen war, einen bereinigten Umsatzrückgang von 25 Prozent zu verzeichnen. Diese Entwicklung übertraf selbst die pessimistischsten Vorhersagen von Analysten und führte zu einem umgehenden Rückgang der Anlegervertrauen. Dieser Vertrauensverlust spiegelte sich unmittelbar im Kurs der Kering-Aktie wider, die am Pariser Börsenmarkt im Vormittagshandel um 4,1 Prozent auf 167,74 Euro fiel. Seit Jahresbeginn hat der Kurs gar fast 30 Prozent an Wert verloren. Zum Vergleich: Seit dem Rekordhoch von rund 800 Euro im Sommer 2021 hat die Aktie deutlich an Boden verloren.
Analysten, wie Adam Cochrane von der Deutschen Bank, beschrieben das abgelaufene Quartal als enttäuschend und äußerten wenig Optimismus für eine rasche Erholung. Insbesondere die Unsicherheit durch personelle Wechsel im kreativen Management von Gucci wird als ein Faktor angesehen, der sowohl Kunden als auch Investoren ins Zögern versetzt. Die Personalrochade, die mit der Ernennung von Demna Gvasalia, bekannt für seine Rolle bei Balenciaga, als neuem Kreativdirektor einherging, konnte die an ihn geknüpften Hoffnungen nicht erfüllen, nachdem sein Vorgänger Sabato De Sarno abgesetzt wurde.
Kritiker und Analysten von angesehenen Finanzinstitutionen wie der Deutschen Bank, Morgan Stanley, Bryan Garnier, UBS, JPMorgan, Jefferies und Goldman Sachs reagierten auf die Entwicklungen mit einer Herabsetzung ihrer Kursziele für Kering. Die Analysen verweisen auf die Notwendigkeit einer strategischen Neuausrichtung und betonen die Wichtigkeit stabiler kreativer Führung und innovativer Marktstrategien, um das Vertrauen der Verbraucher und Investoren wiederherzustellen.