24. Oktober, 2024

Märkte

Kering enttäuscht mit schwächelnder Gucci-Performance

Kering enttäuscht mit schwächelnder Gucci-Performance

Die Krise der luxuriösen Modemarke Gucci belastet den französischen Konzern Kering weiterhin erheblich. Der Umsatz des Unternehmens fiel im dritten Quartal um 15 Prozent auf 3,79 Milliarden Euro. Besonders dramatisch zeigte sich die Lage bei Gucci in Asien, und hier speziell in China: Der Umsatzrückgang belief sich auf rund 25 Prozent und übertraf damit selbst die pessimistischeren Erwartungen der Analysten.

Die Kursentwicklung der Kering-Aktie lässt kaum Optimismus zu. Trotz der Zusicherung einer stabilen Dividendenpolitik durch das Management sanken die Aktien am Donnerstag erneut um fast ein Prozent auf 228,85 Euro, was sie dem Mehrjahrestief von 215,45 Euro gefährlich nahe bringt. Bereits in diesem Jahr hat das Papier über 40 Prozent an Wert verloren, und die Marktkapitalisierung ist auf unter 30 Milliarden Euro gesunken.

Analysten wie James Grzinic von Jefferies und Zuzanna Pusz von der UBS sehen keine rasche Besserung. Während die Berechnungen für 2024 einen minimalen Gewinn vor Zinsen und Steuern von etwa 2,5 Milliarden Euro voraussagen – der niedrigste Stand seit 2016 –, fehlen klare Perspektiven für 2025. Selbst das einst ambitionierte Umstrukturierungsprojekt bei Gucci zeigt bislang keinen durchschlagenden Erfolg.

Ein Vergleich mit Mitbewerbern offenbart ein gespaltenes Bild im Luxussegment: Während LVMH ähnlich mit der flaute Umsatzentwicklung in China zu kämpfen hat, boomt das Geschäft bei Hermes weiter. Das Unternehmen kann mit einem zweistelligen Wachstum glänzen und gehört mit einer Marktkapitalisierung von über 220 Milliarden Euro zu den Spitzenreitern der Eurozone.

Die Führung bei Gucci wird Anfang nächsten Jahres von Stefano Cantino übernommen, der die Trendwende anstoßen soll. Ob dies gelingen wird, bleibt abzuwarten.