27. Oktober, 2024

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Kenvue im Aufwind: Der Aufstieg eines Dividendenkönigs

Kenvue im Aufwind: Der Aufstieg eines Dividendenkönigs

Unternehmen, die Erträge durch Dividenden an ihre Aktionäre weitergeben, gelten als attraktive Möglichkeit zur Generierung von passivem Einkommen. Allerdings gelingt es dividendenorientierten Unternehmen nicht immer, mit den Kursgewinnen wachstumsstarker Aktienmärkte Schritt zu halten.

Bei Kenvue, einem Hersteller von bekannten Produkten wie Band-Aid, war dies in letzter Zeit nicht der Fall. Die Aktien des Unternehmens haben in den vergangenen wenigen Monaten deutlich zugelegt.

Im August 2023 vollzog Kenvue die Ausgliederung aus dem Mutterkonzern Johnson & Johnson und wurde damit zum größten reinen Konsumgüterunternehmen weltweit, gemessen am Umsatz. Das Unternehmen gliedert sich in drei Segmente: Self Care, Skin Health and Beauty und Essential Health.

Das Segment Self Care umfasst 19 Marken wie Tylenol und Benadryl. Im Bereich Skin Health and Beauty finden sich unter anderem Marken wie Neutrogena, Aveeno und Clean & Clear. Zu Essential Health gehören acht Marken, darunter Band-Aid, Listerine und Neosporin.

Für das Jahr 2024 prognostiziert Kenvue einen Gewinn pro Aktie zwischen 1,10 und 1,20 US-Dollar und ein organisches Umsatzwachstum von 2 bis 4 Prozent. Beim Erreichen der mittleren Prognose ergibt sich ein Kurs-Gewinn-Verhältnis von 20, was als moderat gelten kann.

Im Juli erhöhte Kenvue seine Dividende um 2,5 Prozent auf 0,21 US-Dollar pro Quartal, entsprechend einer jährlichen Zahlung von 0,82 US-Dollar pro Aktie und einer Rendite von 3,6 Prozent. Nach der Abspaltung übernahm Kenvue die Dividendenkönigswürde von Johnson & Johnson, die das Unternehmen kürzlich mit der Erhöhung fortsetzte. Dividendenkönige zeichnen sich dadurch aus, dass sie über mindestens 50 Jahre hinweg Dividenden gezahlt und erhöht haben. Technisch gesehen verfügt Kenvue über eine 62-jährige Geschichte. Minimalerhöhungen nur der Einhaltung des Titels zuliebe sind jedoch nicht im Sinne der Investoren, die künftig auf bedeutendere Erhöhungen hoffen.

Trotz seines eher stabilen Wachstums hat Kenvue innerhalb der letzten drei Monate einen Anstieg von 25,7 Prozent im Aktienwert verzeichnet, verglichen mit einem Anstieg von 6,4 Prozent beim S&P 500.

Ein Grund für diesen Anstieg liegt in den soliden Quartalsergebnissen und der positiven Prognose, die Kenvue präsentierte. Ein weiterer ausschlaggebender Faktor war der Einstieg des aktivistischen Investors Starboard Value, der einen signifikanten Anteil am Unternehmen erwarb und die Aktie um 5,5 Prozent steigen ließ.

Interessanterweise ist Starboard Value auch für seine Beteiligung an Starbucks bekannt, was einen Wechsel im Management nach sich zog, als Ex-Chipotle CEO Brian Niccol die Führung übernahm. Solche Veränderungen sind typisch für die Strategie aktivistischer Investoren.