Der Hedgefonds-Mogul Ken Griffin, bekannt für seine großzügigen Spenden an die Republikaner, hat sich in einer bemerkenswert kritischen Haltung gegenüber dem Kurs des designierten Präsidenten Donald Trump geäußert. Griffins Hauptbedenken betreffen Trumps Vorhaben, die Zölle zu erhöhen, was seiner Meinung nach die USA auf einen gefährlichen Weg in Richtung Klientelwirtschaft führen könnte.
Zusätzlich äußerte Griffin, dass er zum ersten Mal in Erwägung zieht, einen Minderheitsanteil an seinem Unternehmen Citadel zu verkaufen. Die Äußerungen fielen während eines Interviews im Economic Club of New York, wo er seine Befürchtungen ausdrückte, dass Trumps Pläne zu Zöllen und eingeschränkter Einwanderung einen immensen inflationären Druck auf die US-Wirtschaft ausüben könnten.
Griffin betonte, dass diese Maßnahmen die Türen für Lobbyarbeit öffnen würden, da zahlreiche Interessenvertretungen höhere Zölle als Schutz vor ausländischer Konkurrenz und zur Erhaltung ineffizienter US-Unternehmen fordern könnten. Seit seiner Gründung im Jahr 1990 ist Citadel zum profitabelsten Player in der Investmentbranche aufgestiegen, ohne jemals auf externe Investitionen zurückzugreifen.
In diesem Umfeld der Konsolidierung in der Hedgefonds-Branche hat Griffin anerkannt, dass Wachstum wohl zu einem späteren Zeitpunkt wieder einsetzen werde. Ein erheblicher Teil von Griffins Vermögen, laut Forbes auf 43 Milliarden Dollar geschätzt, stammt von Citadel Securities, einem Vorreiter im modernen Handel, der die traditionelle Vorherrschaft großer Banken infrage gestellt hat.
Besonders besorgt zeigte sich Griffin über Trumps Einwanderungspolitik. Er betonte die Notwendigkeit, die US-Grenzen für kluge Köpfe offen zu halten, und verwies dabei auf Peng Zhao, den ausländischen Geschäftsführer von Citadel Securities. Griffin unterstützte hingegen Marc Rowan, Mitbegründer von Apollo Global Management, als möglichen designierten Finanzminister unter Trump. In 2022 verkaufte Griffin einen Minderheitsanteil von Citadel Securities an Sequoia.
Griffin wies darauf hin, dass Citadel Securities nicht auf einen Börsengang in naher Zukunft abzielt, sondern sich auf das Wachstum des Unternehmens konzentriert. Der Verbleib in privatem Besitz sei in dieser Wachstumsphase von Vorteil, obwohl langfristig der Druck auf eine Börsennotierung steigen könnte.