Keir Starmer, der neue Premierminister Großbritanniens, wurde am Freitag von König Charles III. formell ins Amt eingeführt, nachdem seine Labour-Partei eine überwältigende Mehrheit im House of Commons gewonnen hatte. Nur wenige Stunden nach dem Abgang seines Vorgängers Rishi Sunak, bereitete sich Starmer darauf vor, vor der berühmten Tür von 10 Downing Street eine Ansprache an seine Anhänger zu halten.
Nach der Rede wird er von Mitarbeitern in das Gebäude geleitet, wo er von Mitgliedern des öffentlichen Dienstes eine umfassende Einweisung erhält. Diese inkludiert unter anderem Themen wie Wohnarrangements, Sicherheitsprotokolle und die Ernennung von Ministern. Das Institut für Regierung skizziert diese Prozeduren als essentiell für einen reibungslosen Übergang.
Die Adresse 10 Downing Street ist bekannt für rasche Wechsel. Seit den letzten Parlamentswahlen vor fünf Jahren residierten bereits drei Premierminister dort, darunter Liz Truss, deren Amtszeit weniger als sieben Wochen dauerte. Das Gebäude, das seit 1735 als Sitz der britischen Premierminister dient, ist weitläufiger als seine Fassade vermuten lässt. Hinter der schwarzen Tür und dem schachbrettartig gefliesten Eingangsbereich erstrecken sich Büros, Wohnbereiche und Empfangsräume sogar bis zu Teilen von Nummer 12 Downing Street. Ein Korridor verbindet es zudem mit der offiziellen Residenz des Finanzministers.
Premierminister prägen oft das Wohnumfeld nach eigenen Vorstellungen, bleiben dabei jedoch weitgehend unbemerkt für die Öffentlichkeit. Margaret Thatcher, die nach ihrem ersten Wahlsieg 1979 in die Downing Street einzog, beschrieb das Leben dort als "über dem Geschäft wohnen" und verpasste dem Haus eine Renovierung. Ein weiteres Kapitel in der langen Geschichte dieses Hauses beginnt nun unter Keir Starmer.