Die Ampel-Koalition sieht vorerst keine staatliche Förderung von Pressehäusern im kommenden Jahr vor. Dies geht aus einer Stellungnahme der SPD-Fraktion hervor, die im Rahmen der Haushaltsverhandlungen "andere Prioritäten gesetzt und keine neuen Subventionstatbestände geschaffen" hat. Medienbranchenvertreter hatten gehofft, dass im Zuge der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses für den Bundesetat 2024 noch Bewegung in diese Richtung stattfinden würde. Bisher war eine Förderung nicht in den Etatplänen enthalten.
In der nächtlichen Beratung der Etats der Ministerien durch die Haushälter wurde die Bereinigungssitzung jedoch nicht abgeschlossen. Dies liegt daran, dass nach dem Haushaltsurteil des Bundesverfassungsgerichts noch viele Fragen offen sind. Der Etat soll am 1. Dezember im Bundestag beschlossen werden, nachdem er zuvor im Ausschuss diskutiert wurde.
Seit Jahren wird eine Subvention von Pressehäusern diskutiert, die bisher jedoch nicht umgesetzt wurde. Unterschiedliche Konzepte wurden in Betracht gezogen. Hintergrund der Forderung von Verlegerverbänden nach Unterstützung ist, dass Medienhäuser steigende Kosten bei der Verteilung gedruckter Zeitungen und Zeitschriften beklagen. Die Auflagen sind in den letzten Jahrzehnten gesunken. Eine mögliche Förderungsidee war es, finanzielle Unterstützung in der Logistik zu leisten, um auch in ländlichen Regionen weiterhin Pressevielfalt zu gewährleisten und gedruckte Presserzeugnisse dort anzubieten.