In China ist es in den letzten Wochen vermehrt zu einer Häufung von Atemwegserkrankungen bei Kindern gekommen. Dies hat zu Besorgnis und Fragen auch hierzulande geführt. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach äußerte sich nun zu diesem Thema und beruhigte die Situation.
Lauterbach erklärte, dass es sich bei den Erkrankungen um eine saisonale Häufung mit bekannten Erregern handle. Das bedeutet, dass keine neuen Krankheitserreger festgestellt wurden und somit auch keine besondere Gefahr für Europa bestehe. Dies gab er am Freitag in einer Pressekonferenz in Berlin bekannt.
Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nach Rücksprache mit den chinesischen Behörden Entwarnung gegeben. In einer Telefonkonferenz bestätigten die chinesischen Gesundheitsbehörden am Donnerstag, dass keine ungewöhnlichen oder neuen Krankheitserreger entdeckt wurden. Somit besteht aus internationaler Sicht ebenfalls keine erhöhte Gefahr.
Die chinesische Nationale Gesundheitskommission macht die Zunahme der Erkrankungen vor allem auf die Verbreitung bekannter Erreger zurück. Nachdem China während der Corona-Pandemie strenge Restriktionen verhängt hatte, wurden diese erst vor kurzem aufgehoben. Dadurch können sich nun auch andere Infektionskrankheiten, wie zum Beispiel Erkältungen und Atemwegserkrankungen, wieder stärker verbreiten.
Auch Deutschland war von starken Wellen von Erkältungskrankheiten betroffen. Die chinesische Null-Covid-Strategie mit Lockdowns, Massentests, Kontrollen und Quarantänemaßnahmen wurde bis Anfang Dezember 2022 beibehalten. Daher kam es in China zu Nachholeffekten bei verschiedenen Infektionskrankheiten, die besonders heftig ausfallen können.
Insgesamt besteht also keine erhöhte Gefahr für Deutschland und Europa. Es handelt sich bei den Erkrankungen lediglich um saisonale Häufungen bekannter Erreger. Die Situation wird von den Gesundheitsbehörden genau beobachtet, um eventuelle Veränderungen zeitnah zu erkennen.