Bundesfinanzminister Christian Lindner erklärte in einem Interview mit der "Bild am Sonntag", dass die Rückkehr zum regulären Mehrwertsteuersatz in der Gastronomie auf die Koalitionspartner SPD und Grüne zurückzuführen sei. Hätten alle Parteien an einem Strang gezogen, wäre eine weitere Verlängerung möglich gewesen. Lindner betonte jedoch, dass man die Rückkehr zur Normalität akzeptieren müsse. Die gesenkte Gastro-Mehrwertsteuer sei eine Krisenhilfe gewesen und hätte aufgrund der Entscheidungen der großen Koalition bereits dieses Jahr auslaufen sollen. Dank seines Einsatzes konnte Lindner dies jedoch bis 2023 verhindern.
Andreas Audretsch, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Bundestag, widersprach Lindners Aussage. Er betonte, dass über den Haushalt gemeinsam verhandelt werde und viele Fragen und Vorschläge auf dem Tisch lagen. Entscheidungen würden in der Ampelkoalition gemeinsam getroffen. Audretsch kritisierte Lindners Verhalten als schlechten Stil, da er nachträglich nichts mehr mit den getroffenen Beschlüssen zu tun haben wollte.
Die Mehrwertsteuer auf Speisen in der Gastronomie wurde während der Pandemie von 19 auf 7 Prozent gesenkt, um die Branche zu unterstützen. Aufgrund der derzeitigen Energiekrise wurde diese Regelung bis zum Ende dieses Jahres verlängert. Anschließend kehrt die Gastronomie wieder zum regulären Mehrwertsteuersatz zurück.
Die News stieß auf großes Interesse an der Börse.