Die britische Regierung hat einen ambitionierten Plan vorgestellt, um bis 2029 unsichere Fassadenverkleidungen in England zu beseitigen. Das Remediation Acceleration Plan genannte Programm zielt darauf ab, den Sanierungsprozess problematischer Gebäude zu beschleunigen, säumige Besitzer zur Verantwortung zu ziehen und betroffene Bewohner zu entlasten.
Mit klaren Fristen und harten Sanktionen für Nichteinhaltung soll der Plan dafür sorgen, dass bis Ende 2029 alle unsicheren, höher als 18 Meter reichenden Gebäude im Rahmen eines staatlich finanzierten Programms saniert sind. Auch Gebäude über 11 Meter ohne sichere Verkleidung müssen entweder vollständig saniert sein, ein festgelegtes Fertigstellungsdatum haben oder mit ernstzunehmenden Strafen bei Nichteinhaltung durch Vermieter rechnen.
Ein verstärktes Investment in die Durchsetzung unterstützt dabei die lokalen Behörden, Feuerwehrdienste und die Regulierungsbehörde für Gebäudesicherheit, jährlich hunderte von Fällen zu bearbeiten. Zudem plant die Regierung, gemeinsam mit Entwicklern ein Maßnahmenpaket auf den Weg zu bringen, um die Sanierung von in ihrer Verantwortung liegenden Gebäuden zu beschleunigen.
Dieser Vorstoß ist eine Reaktion auf das zu langsame Tempo der Sanierungsarbeiten nach dem Grenfell-Turm-Brand, bei dem vor sieben Jahren 72 Menschen ums Leben kamen. Trotz bereits erledigter Arbeiten bei 95 % der Gebäude mit derselben Verkleidung wie beim Grenfell Tower sind bisher nur 30 % der in England identifizierten Gebäude saniert.
Entwickler, die für über 95 % dieser Gebäude verantwortlich sind, haben sich verpflichtet, die Rate der Begutachtungen zu verdoppeln und Sanierungsmaßnahmen voranzutreiben, mit dem Ziel, bis Mitte 2027 mit der Arbeit an all ihren Gebäuden zu beginnen. Vizepremierministerin Angela Rayner betonte die Notwendigkeit der beschleunigten Maßnahmen: 'Über sieben Jahre nach der Grenfell-Katastrophe leben immer noch tausende Menschen in diesem Land in Häusern mit gefährlicher Verkleidung. Wir handeln entschlossen, um diesen Missstand zu beheben und Wohnraum sicher zu machen.', betonte Rayner.
Der Bericht des nationalen Rechnungshofs des Vereinigten Königreichs hob letzten Monat hervor, dass bis zu 60 % der Gebäude mit gefährlicher Verkleidung bislang unidentifiziert bleiben.
- World Construction Network