29. November, 2024

Wirtschaft

Kaufzurückhaltung trübt Einzelhandelsperspektiven vor Weihnachten

Kaufzurückhaltung trübt Einzelhandelsperspektiven vor Weihnachten

Der Einzelhandel sieht sich vor Beginn des wichtigen Weihnachtsgeschäfts mit einer spürbaren Kaufzurückhaltung konfrontiert. Im Vergleich zum Vormonat September verzeichneten die Händler im Oktober sowohl nominal (-1,1 Prozent) als auch preisbereinigt (-1,5 Prozent) rückläufige Umsätze. Dabei ist der preisbereinigte Rückgang der stärkste seit Herbst 2022. Die zuvor aufgezeigte Erholung aus den vergangenen Monaten setzte sich nicht fort. Während der Lebensmittelbereich preisbereinigt einen leichten Zuwachs verzeichnen konnte, reduzierte sich der Umsatz mit anderen Waren deutlich. Besonders hart traf es den Internet- und Versandhandel, der ein preisbereinigtes Minus von 2,4 Prozent meldete. Die Unsicherheiten über die schwache Wirtschaftslage lassen viele Verbraucher zurückhaltend sparen, obwohl die Löhne gestiegen und die Inflationswelle abgeflaut sind. Konsumforscher der Nürnberger Institute GfK und NIM erwarten ein verhaltenes Weihnachtsgeschäft, und auch das Ifo-Institut konstatiert unverändert niedrige Geschäftserwartungen im Einzelhandel für die kommenden Monate. Trotz gesunkener Inflationsraten, die den Menschen theoretisch mehr finanziellen Spielraum ermöglichen, nennt Thomas Gitzel, Chefvolkswirt der VP Bank, Entlassungsmeldungen als Unsicherheitsfaktor. "Steht der Arbeitsplatz auf dem Spiel, steigt die Sparquote, was den Konsum belastet. Ob der private Konsum tatsächlich wieder anzieht, bleibt abzuwarten."