Schock und Trauer dominieren die aktuellen Nachrichten aus Südkorea: Ein Passagierflugzeug der Billigfluglinie Jeju Air verunglückte ohne ausgefahrenes Fahrwerk auf dem Flughafen Muan und prallte schließlich in eine Mauer. Bei diesem verheerenden Zwischenfall kamen 179 Menschen ums Leben, nur zwei Mitglieder der Crew überlebten das Inferno. Im Vorfeld der missglückten Landung hatte der Flugkontrollturm die Piloten vor der Gefahr eines Vogelschlags gewarnt. Medienberichten zufolge könnte genau eine solche Kollision mit Vögeln eine Fehlfunktion des Fahrwerks verursacht haben. Trotz eines Mayday-Notrufs und der dramatischen Rauchentwicklung aus einem der Triebwerke konnte das Unheil nicht mehr abgewendet werden. Die Bergungsarbeiten gestalteten sich schwierig, die Identifizierung der Opfer erwies sich als Herausforderung. Luftfahrt-Experten zeigen sich ratlos hinsichtlich der unzureichenden Schritte während und nach der Kollision. Die Ermittler stellen sich der Frage, warum ein manuelles Ausfahren des Fahrwerks nicht erfolgte und wieso die Feuerwehr mit einem Schaumteppich nicht bereitstand. Christian Hellberg, Geschäftsführer eines Ausschusses zur Verhütung von Vogelschlägen, erläuterte die ernst zu nehmenden Risiken solcher Kollisionen für moderne Flugzeuge. Der Flugzeugbauer Boeing ist in engem Austausch mit Jeju Air, während die Fluggesellschaft in einer öffentlichen Entschuldigung ihr Bedauern ausdrückte und Aufklärung versprach. Airline-Chef Kim E Bae stellte sich der Verantwortung für den Vorfall. Dieses Tragödie reiht sich in eine Serie von Flugunglücken des Jahres 2024 ein, darunter Abstürze in Brasilien, Nepal und Kasachstan. Inmitten einer nationalen Staatskrise ist das Unglück ein weiterer schwerer Schlag für Südkorea. Regierungsvertreter und internationale Staatsoberhäupter bekundeten ihr Beileid und boten Unterstützung an. Der Konflikt um den suspendierten Präsidenten Yoon Suk Yeol belastet zusätzlich. Der übergangsweise amtierende Präsident Choi Sang Mok versprach, die Ursache des Unglücks aufzuklären und zukünftige Präventionsmaßnahmen zu schaffen. Der Flughafen Muan bleibt vorerst geschlossen.