06. Juli, 2024

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Katastrophale Zerstörung durch Hurrikan „Beryl“ in der Karibik

Katastrophale Zerstörung durch Hurrikan „Beryl“ in der Karibik

Grenadas Premierminister Dickon Mitchell erklärte jüngst bei einer Pressekonferenz nach seinem Besuch auf den von Beryl verwüsteten Inseln Carriacou und Petite Martinique, dass ein vollständiger Wiederaufbau notwendig sei. Etwa 98 Prozent der Gebäude, darunter auch das Princess Royal Hospital und der Flughafen von Carriacou, seien beschädigt oder zerstört worden. Kommunikationsverbindungen sind unterbrochen und die Stromversorgung ist ausgefallen. Landwirtschaftliche Nutzpflanzen wurden zerstört und die Straßen sind von umgestürzten Bäumen und Strommasten übersät. Neben der zerstörten Infrastruktur wurde auch die natürliche Umwelt stark in Mitleidenschaft gezogen. Auf Carriacou gibt es kaum noch Vegetation; selbst die Mangrovenwälder sind vollständig zerstört. Trotz der massiven Zerstörungen blieb die Zahl der Opfer gering. Drei Todesfälle wurden in Grenada gemeldet, zwei davon auf Carriacou. Weitere Todesfälle wurden in St. Vincent und den Grenadinen sowie im Norden Venezuelas bestätigt. Beryl, der sich als Hurrikan der Kategorie 5 verstärkte, soll am Mittwoch Jamaika und die Kaimaninseln erreichen. Der jamaikanische Premierminister Andrew Holness kündigte deshalb eine 12-stündige Ausgangssperre an und ordnete die Evakuierung niedrig gelegener Gebiete an. Auf den Kaimaninseln bereiten sich die Menschen auf das Schlimmste vor und rationieren bereits Sandbeutel. Das Hauptaugenmerk liegt nun auf der Bestandsaufnahme der Schäden, insbesondere am Stromnetz und der Wasserversorgung. Viele Haushalte in Grenada ernten Regenwasser, aber durch beschädigte Dächer ist dies inzwischen unmöglich. Desalinationsanlagen, die ohnehin schon strapaziert wurden, könnten ebenfalls betroffen sein. Beryl ist der erste Hurrikan der Kategorien 4 und 5, der so früh in der Saison im Atlantik entsteht. Eine kürzliche Studie weist darauf hin, dass steigende Meerestemperaturen das schnelle Anwachsen schwacher Stürme zu starken Hurrikanen begünstigen. Premierminister Mitchell bezeichnete Beryl als direkte Folge der globalen Erwärmung und forderte die Verursacherländer zum Handeln auf.