19. September, 2024

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Katastrophale Überflutungen setzen Tschechien unter Wasser

Katastrophale Überflutungen setzen Tschechien unter Wasser

Die gefährliche Hochwassersituation in Ostrava, der drittgrößten Stadt Tschechiens, hat zu einer Ausweitung der Evakuierungen geführt. Umweltminister Petr Hladik bestätigte nach einer Krisensitzung, dass in mehreren Stadtteilen Deiche gebrochen seien. Insbesondere das schnelle Eingreifen mit Schlauchbooten habe geholfen, zahlreiche Bewohner in Sicherheit zu bringen. Schätzungen zufolge strömen durch die Risse rund 100 Kubikmeter Wasser pro Sekunde. Ingenieure arbeiten fieberhaft daran, die Lücken in den Deichen mit Steinmaterial zu schließen.

Ostrava, eine Stadt mit etwa 285.000 Einwohnern, liegt strategisch am Zusammenfluss mehrerer Flüsse, darunter die Oder und die Opava. Diese geografische Lage, etwa 280 Kilometer östlich von Prag, macht sie besonders anfällig für Hochwasser. Der Bahnverkehr in und aus der Stadt sowie in Richtung Polen ist komplett zum Erliegen gekommen. Zudem musste ein Kraftwerk heruntergefahren werden. In der nahegelegenen Stadt Bohumin sind Strom- und Mobilfunknetze ausgefallen, und viele Gebiete kämpfen mit gravierenden Ausfällen in der Trinkwasserversorgung.

Sintflutartige Regenfälle haben großflächige Überschwemmungen in Tschechien verursacht. In Litovel an der March (Morava) sind nach Angaben der Stadtverwaltung rund 80 Prozent des Stadtgebiets überflutet. Seit Beginn der Unwetter Ende letzter Woche wurden die stärksten Regenfälle in den östlichen Sudeten um die Stadt Jesenik gemessen. Hier fielen bis zu 500 Liter pro Quadratmeter. Auch in den Bergen im Norden des Landes und anderen Teilen Tschechiens wurden erhebliche Mengen Niederschlag verzeichnet, die das Mehrfache des üblichen Monatswertes erreichten.