19. September, 2024

Wirtschaft

Katastrophale Hochwasserlage: Zahl der Todesopfer steigt auf elf

Katastrophale Hochwasserlage: Zahl der Todesopfer steigt auf elf

Die Hochwasserlage in mehreren europäischen Ländern bleibt kritisch, und die Zahl der Todesopfer steigt weiter an: Von Polen bis Österreich wurden mindestens elf Todesfälle gemeldet. Weite Teile des verzweigten Katastrophengebietes stehen unter Wasser, Straßen und Felder sind überflutet, Keller und Häuser vollgelaufen, Deiche wurden teilweise zerstört. Auch wenn die Regenfälle vorübergehend nachgelassen haben, erwarten Meteorologen weitere Niederschläge. Anwohner an Oder und Elbe in Deutschland müssen sich auf eine Wasserwelle aus den Nachbarländern einstellen. Dramatische Szenen spielten sich im niederösterreichischen Untergrafendorf ab: Eine Frau rettete sich vor steigenden Wassermassen in den ersten Stock ihres Hauses, ihr Mann schaffte es jedoch nicht und verstarb. Damit zählt Österreich nun drei der insgesamt elf Todesopfer. In Polen kam es zu schweren Schäden in der Stadt Klodzko, wo die Glatzer Neiße über die Ufer trat. Der Ort Nysa wurde besonders hart getroffen: Das örtliche Krankenhaus musste 33 Patienten, darunter Kinder und Schwangere, evakuieren. Angesichts der Verwüstungen rief die polnische Regierung den Katastrophenzustand für Niederschlesien, Schlesien und Oppeln aus. Die Stadt Breslau erwartet eine Flutwelle aus den Nebenflüssen der Oder, die spätestens am Mittwoch eintreffen soll. Schlechter sieht es für das tschechische Ostrava aus, wo Deiche brachen und zahlreiche Stadtteile überflutet wurden. Ein Kraftwerk musste abgeschaltet werden, und die Versorgung mit Strom und Trinkwasser ist vielerorts unterbrochen. In Rumänien waren die östlichen Regionen am stärksten betroffen. Mindestens sechs Menschen kamen ums Leben, rund 6.000 Bauernhäuser wurden vom Hochwasser erfasst. Mit Hunderten Feuerwehrleuten im Einsatz kämpft man gegen die Fluten an. Auch in Österreich bleibt die Lage angespannt. In Niederösterreich sind mehr als 200 Straßen gesperrt und 1.800 Gebäude evakuiert. Ministerpräsidentin Johanna Mikl-Leitner warnt weiterhin vor höchster Dammbruchgefahr. In Wien gibt es Probleme im öffentlichen Verkehr, jedoch ist am Wienfluss eine leichte Entspannung zu beobachten. In Bayern sind die Prognosen vorsichtig optimistisch; auch wenn erneuter Regen erwartet wird, sei ein Hochwasser von Juni-Dimensionen nicht zu befürchten.