Inmitten des anhaltenden Konflikts um den Gazastreifen haben in der katarischen Hauptstadt Doha neue Gespräche zur Vermittlung einer Waffenruhe und zur Freilassung von Geiseln durch die Hamas begonnen. Sowohl israelische Regierungsvertreter als auch die Hamas bestätigten die Wiederaufnahme der Verhandlungen, die unter der Vermittlung Katars, Ägyptens und der USA stattfinden. Direkte Verhandlungen zwischen Israel und der Hamas bleiben weiterhin ausgeschlossen.
Die Hamas betont, dass das Hauptziel der Verhandlungen darin besteht, die Kampfhandlungen in Gaza endgültig zu beenden. Dies stellt jedoch einen wesentlichen Konfliktpunkt dar, denn Israel bevorzugt stattdessen eine mehrstufige Vereinbarung mit zeitlich befristeten Feuerpausen. Trotz der bisherigen diplomatischen Rückschläge äußerte sich ein israelischer Regierungsbeamter gegenüber einem israelischen Nachrichtenportal optimistisch. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu strebe eine Einigung an, auch wenn noch signifikante Diskrepanzen überwunden werden müssen. Der Beamte hat einen Zeitrahmen von wenigen Wochen ins Auge gefasst, um möglicherweise zu einem positiven Abschluss zu gelangen.
Israelische Vertreter aus Geheimdienst und Armee nehmen an den Verhandlungen in Doha teil, nachdem sich Netanjahu in einer Videokonferenz mit ihnen abgestimmt hat. Obwohl das von ihm erteilte Mandat nicht den Erwartungen entsprach, wird es als ausreichend angesehen, um Fortschritte zu erzielen, wie der TV-Sender Channel 12 berichtet. Frühere Verhandlungen scheiterten oft an den Maximalforderungen Netanjahus sowie an der Unnachgiebigkeit der Hamas, darunter die Forderung nach der Präsenz israelischer Truppen an strategischen Punkten innerhalb des Gazastreifens.
Derzeit sind noch 100 Personen in Gaza in der Gewalt der Hamas, wobei ungewiss ist, wie viele von ihnen noch am Leben sind. Der Konflikt entbrannte nach dem verheerenden Angriff der Hamas am 7. Oktober 2023, bei dem 1.200 Menschen in Israel ihr Leben verloren. Nach palästinensischen Angaben, die unabhängig nicht überprüft werden können, sind seit Kriegsbeginn rund 45.658 Menschen im Gazastreifen ums Leben gekommen, ohne Unterscheidung zwischen Zivilpersonen und Kämpfern.