Die diplomatischen Bemühungen zur Beendigung des andauernden Gaza-Konflikts und zur Freilassung israelischer Geiseln durch die Hamas erleben derzeit eine Phase der Unsicherheit. Das katarische Außenministerium äußerte, dass die Vermittlungsversuche ins Stocken geraten seien, obwohl man Pressemitteilungen über ein vollständiges Ende dieser Bemühungen dementierte. Dennoch stellte der Sprecher des katarischen Außenministeriums, Madschid Al-Ansari, klar, dass man vor etwa zehn Tagen die Konfliktparteien über eine mögliche Aussetzung der Vermittlung informiert habe, falls es zu keiner Einigung kommt. Gleichwohl betonte er die Bereitschaft Katars, weiterhin einen Beitrag zur Konfliktlösung leisten zu wollen, sollte von den Parteien der wirkliche Wille zur Beendigung der Gewalt erkennbar sein.
Die internationale Presse, darunter die 'Times of Israel', berichtete von einem Rückzug Dohas aus der vermittelnden Rolle, da sowohl Israel als auch die Hamas mangelnde Verhandlungsbereitschaft gezeigt hätten. Trotz kurzfristigen Fortschritten, wie der Freilassung von über 100 Geiseln im November 2023, fehlt bislang ein nachhaltiger Durchbruch in den indirekten Verhandlungen. Beobachter spekulieren, der katarische Schritt könnte ein taktisches Manöver sein, um die geopolitische Stellung des Golfstaats zu stärken.
Katar hat seit Langem enge Verbindungen zur Hamas und ist ein wichtiger Akteur im Vermittlungsprozess. Bereits 2012 richtete die Hamas ein politisches Büro in Doha ein, verstärkt durch finanzielle Unterstützung aus Katar. Nach dem verheerenden Angriff der Hamas auf Israel im Oktober 2023 wurden Stimmen laut, die die Schließung des Büros forderten. Dennoch betonte Madschid Al-Ansari, dass das Büro weiterhin als Kommunikationskanal zwischen den Parteien diene.
Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, machte deutlich, dass Deutschland die Freilassung der verbliebenen Geiseln mit Nachdruck verfolgt. Bei einer Kundgebung betonte er die Notwendigkeit des Einsatzes für die Geiseln und zeigte sich bestürzt über das Schicksal vieler Geiseln.
Unterdessen intensiviert Israel seine militärischen Operationen im Gazastreifen und im Libanon. Mehrfachangriffe zielten auf vermeintliche 'Terrorinfrastruktur' sowie Waffenlager und sollen Dutzende Kämpfer, darunter Mitglieder der Hisbollah, eliminiert haben. Diese Aktionen führten zu gemeldeten Opfern im Süden Libanons und lösten unterschiedliche, teils widersprüchliche Reaktionen von den betroffenen Parteien und humanitären Organisationen aus.