zu diesem Ergebnis kommt der kürzlich veröffentlichte „Glücksatlas“ der Süddeutschen Klassenlotterie, der Kassel an die Spitze der deutschen Großstädte im Hinblick auf die Zufriedenheit ihrer Bewohner setzt. Im direkten Anschluss an die nordhessische Idylle finden sich Erfurt und Aachen auf den folgenden Plätzen, während das Ranking für Rostock, Karlsruhe und Wiesbaden am unteren Ende abschließt.
Über einen Zeitraum von mehr als drei Jahren hat das renommierte Institut für Demoskopie Allensbach die Lebensqualitätseinschätzung von 25.557 Großstadtbewohnern eruiert, wobei ein zeitraumübergreffender und coronaeffektneutraler Befragungsmodus gewährleistet wurde. Dabei flossen subjektive Beurteilungen der Befragten über ihre Wahrnehmung des eigenen Wohlbefindens in die Analyse ein.
Interessanterweise deckt die Studie auf, dass die Freude am eigenen Lebensumfeld nicht zwingend mit objektiven Wohlstandskriterien korreliert. Vielmehr befinden sich vor allem kleinere Städte mit einer familiären Stimmung, studentischem Leben, Ruhe und Grünflächen sowie guter Luft an der Spitze der Zufriedenheitsskala. Bernd Raffelhüschen von der Universität Freiburg, federführend bei der Umfrage, unterstreicht, dass es nicht der materielle Reichtum, sondern die Qualität des städtischen Lebensgefühls ist, die den Einwohnern eine hohe Zufriedenheit vermittelt.
Ein gegenläufiger Trend zeigt sich bei den vermeintlichen Hochburgen des Glücks: Metropolen wie München, Freiburg im Breisgau und das technologisch fortschrittliche Karlsruhe finden sich entgegen den objektiven Indikatoren nur im Mittelfeld bzw. sogar auf den niedrigeren Rängen wieder.
Es sind laut Studie vordergründig die politischen Bereiche der Familien- und Bildungspolitik, die einen enormen Einfluss auf das Glücksempfinden der Stadtbewohner nehmen. Ebenso spielen die Gesundheitsversorgung, die Kaufkraft und die Umweltqualität eine gewichtige Rolle in der Wahrnehmung. Weniger bedeutend als vielleicht angenommen haben sich hingegen Faktoren wie das Bruttoinlandsprodukt, das Kultur- und Freizeitangebot sowie die Qualität der Verkehrsinfrastruktur herausgestellt.