In den meisten Monaten des Jahres bietet der Besuch beim Käsehändler nicht nur Gaumenfreuden, sondern auch eine willkommene Gelegenheit für angeregte Gespräche. Doch im Dezember, wenn sich die Kunden im Laden drängen, ähnelt die Atmosphäre eher der eines hektischen Ikea-Restaurants an einem Feiertag. Trotz des Trubels ist es ratsam, sich auf den Besuch vorzubereiten.
Jeremy Lee, Chef des renommierten Quo Vadis Restaurants in Soho und selbst Autor eines Kochbuchs mit einem Schwerpunkt auf Käse, vertritt die Auffassung, dass die Vielfältigkeit des heutigen Käsesortiments den Einkauf durchaus überwältigend gestalten kann. Gemeinsam mit Käsehändlerin Orla Jackson gibt er wertvolle Tipps für den sorgsamen Umgang mit Käse, besonders in der Weihnachtszeit.
Orla Jackson hebt hervor, dass es entscheidend ist, sich nicht von der Vielzahl der Optionen einschüchtern zu lassen, besonders wenn es um die richtige Menge geht. Wer plant, Käse als Dessert zu servieren, sollte für jedes Dessert etwa 100g bis 150g pro Person vorsehen. Bleibt von der Köstlichkeit etwas übrig, so empfiehlt sie, die Käsereste sorgfältig im Gemüsefach des Kühlschranks aufzubewahren und Stücke nach Bedarf bei Zimmertemperatur zu genießen.
Ein Klassiker an den Festtagen ist Stilton, der wegen seiner ganzen geschmacklichen Vielfalt perfekte Begleitung zu den Festtagsgenüssen bietet. Gerade in den Wintermonaten, wenn die für die Käseherstellung verwendete Milch von besonders glücklichen Kühen aus den Sommermonaten stammt, erstrahlen insbesondere Blaukäse in ihrem vollen Aroma.
Ein gut arrangiertes Käsebrett entsteht durch die richtige Balance aus bevorzugten und komplementären Sorten. Jeremy Lee schwört auf eine Auswahl von Ziegen-, Schafs- und Kuhmilchkäse und gibt dem Arrangement mit einem ungewöhnlichen Vertreter einen besonderen Kick. Wer abergläubisch ist, sollte darauf achten, nicht in geraden Stückzahlen einzukaufen, so der humorvolle Hinweis von Orla Jackson.