25. September, 2024

Politik

Kartellvorwürfe: US-Justiz verklagt Visa - Aktie stürzt ab

Kartellvorwürfe: US-Justiz verklagt Visa - Aktie stürzt ab

Die Aktien des Zahlungsriesen Visa gerieten am Dienstag stark unter Druck, nachdem bekannt wurde, dass das Unternehmen von der US-Regierung wegen wettbewerbswidriger Praktiken verklagt wird. Das Justizministerium wirft Visa vor, den Wettbewerb durch Drohungen mit hohen Gebühren gegenüber Händlern unterdrückt zu haben. Zudem soll das Unternehmen Rivalen finanziell abgesichert haben, um diese vom Markt fernzuhalten.

Visa, das mehr als 60 % aller Debittransaktionen in den USA abwickelt und dabei jährlich Gebühren in Höhe von 7 Milliarden Dollar generiert, soll seine marktbeherrschende Stellung durch Vereinbarungen mit Kartenherausgebern, Händlern und Wettbewerbern geschützt haben. Eine Anwältin des Unternehmens betonte hingegen, dass der Wettbewerb im Debitmarkt florieren würde und bezeichnete die Vorwürfe als „grundlos“. Sie kündigte an, Visa werde die Anklage „energisch“ anfechten.

Dieses Vorgehen ist Teil der Bemühungen der Biden-Regierung, die steigenden Verbraucherpreise einzudämmen. Generalstaatsanwalt Merrick Garland erklärte, die Anschuldigungen würden nicht nur den Preis einer einzelnen Ware betreffen, sondern „den Preis von fast allem“.

Die angeblich wettbewerbswidrigen Praktiken von Visa sollen laut Justizministerium um das Jahr 2012 begonnen haben, als Reformen es neuen Wettbewerbern erleichterten, in den Markt einzutreten. Visa soll unter anderem Abkommen mit Firmen wie Apple und PayPal getroffen haben, um zu verhindern, dass diese konkurrierende Produkte auf den Markt bringen. Von diesen Unternehmen gab es bislang keine Stellungnahme.

Laut der Klageschrift erhebt Visa zudem „erschreckende“ Strafgebühren von Händlern, die nicht auf seine Systeme vertrauen. Nach Bekanntwerden der Klage fielen die Aktien des Unternehmens um über 5 %.