Der juristische Kampf um die Fusion zwischen den Supermarktgiganten Kroger und Albertsons entfaltet sich in voller Intensität. Die Anwälte argumentierten kürzlich vor Gericht, dass lokale Verbraucher von der Konkurrenz zwischen diesen Ketten profitieren. Dies diente als Grundlage für die Bitte um einstweilige Verfügungen, um die Fusion vorläufig zu blockieren. Die Vorstellung der relevanten Märkte bildet das Herzstück der Auseinandersetzung: Während die US-amerikanische Handelsaufsichtsbehörde FTC und der Staat Washington das Supermarktsegment einschließlich Walmart als relevant ansahen, betonten Kroger und Albertsons eine breitere Industrieperspektive. Laut ihren Anwälten stehen sie im Wettbewerb mit einem Potpourri aus Einzelhändlern wie Costco, Amazon und Trader Joe's. Ein Anwalt betonte sogar, dass Albertsons nicht Krogers gefährlichster Konkurrent sei, sondern dass diese Rolle Walmart und Amazon zukäme. Finanziell befindet sich Albertsons derzeit in einer angespannten Lage. Obwohl der Kette zugesichert wurde, dass sich die Situation in den nächsten Jahren stabilisieren wird, droht ohne die Fusion finanzielle Unsicherheit. Enu Mainigi, eine Anwältin von Albertsons, betonte, dass die Kette möglicherweise gezwungen sein könnte, Märkte zu verlassen, sollten die Pläne zur Zusammenführung scheitern. Dem gegenüber verwies der Staat Washington auf die jüngste Dividendenzahlung in Höhe von vier Milliarden Dollar, um zu zeigen, dass Albertsons keineswegs ein schwacher Wettbewerber ist. Die angedachte Abgabe von Filialen an C&S Wholesale Grocers wurde ebenfalls zum Zankapfel. Kritiker bemängelten, dass die vorgeschlagene Übertragung von fast 600 Filialen ein schlechtes Beispiel sei, da C&S eine zweifelhafte Geschichte im Einzelhandel habe. Sie würden, so die Bedenken, kaum Anreize haben, die Filialen als wettbewerbsfähige Alternativen führen zu wollen. Kroger hingegen hob seinen Ehrgeiz hervor, Preise durch Synergieeffekte zu senken, falls die Fusion vollzogen würde. Anwälte untermauerten, dass das Unternehmen darauf abziele, die Preise um eine Milliarde Dollar zu senken. Im Gegensatz dazu konzentriert sich Albertsons eher auf kurzfristige Gewinne, während Kroger langfristig gegen Schwergewichte wie Walmart und Amazon zu bestehen hofft.