23. Februar, 2025

Wirtschaft

Karneval bringt Milliarden: Wirtschaft jubelt über lange Saison

Karneval bringt Milliarden: Wirtschaft jubelt über lange Saison

Die Vorfreude auf den Rosenmontag ist groß, und die Karnevalsfreunde stehen in den Startlöchern. Einer Analyse des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zufolge könnte der Karneval in diesem Jahr rund 2,1 Milliarden Euro Einnahmen generieren – ein beachtliches Plus im Vergleich zu den Vorjahren. In der letzten Karnevalszeit wurden die Einnahmen noch auf 1,7 Milliarden Euro geschätzt. Ein wesentlicher Faktor für diesen Anstieg ist die außergewöhnlich lange Dauer der Karnevalssession mit 115 Tagen, die traditionell am 11. November beginnt und diesmal erst am 5. März endet, also 20 Tage mehr bietet als im Vorjahr. Die verlängerte Festperiode ermöglicht es, mehr Veranstaltungen zu besuchen und entsprechend mehr Geld auszugeben. Insbesondere die Gastronomie profitiert von der närrischen Zeit: 925 Millionen Euro erwartet das IW an Umsätzen für Speisen und Getränke. Der Einzelhandel verzeichnet hohe Einnahmen von 449 Millionen Euro durch den Verkauf von Kostümen und Süßigkeiten. Der Transportsektor und die Hotellerie tragen ebenfalls erheblich bei, mit prognostizierten 322 Millionen Euro aus Bahntickets und Taxifahrten sowie 240 Millionen Euro aus Hotelübernachtungen. Weitere 179 Millionen Euro verteilen sich auf verschiedene Wirtschaftsbereiche. Michael Hüther, Direktor des IW, betont die psychologische Bedeutung des Karnevals: „Die fünfte Jahreszeit steht für Zusammenhalt und Zuversicht, Werte, die gerade in Krisenzeiten von unschätzbarem Wert sind.“ In Köln, der Karnevalsmetropole, steigen die Hotelpreise beträchtlich. Eine Nacht im Doppelzimmer kostet durchschnittlich 105 Euro, was eine Preissteigerung von fast 80 Prozent gegenüber normalen Zeiten bedeutet. In anderen Karnevalsstädten wie Mainz oder Düsseldorf bleichen die Übernachtungskosten hingegen weitgehend stabil. Seit der Saison 2019/2020 berechnet das Institut den möglichen Karnevalsumsatz und zieht dabei frühere Studien sowie den Verbraucherpreisindex zurate. Obwohl keine genauen Zahlen vorliegen, glaubt man beim IW, dass die Prognosen der Realität nahekommen.