29. Dezember, 2024

Unternehmen

Karin Dohm verlässt Hornbach: Aktie legt zu

Die Finanzchefin der Hornbach Holding verabschiedet sich auf eigenen Wunsch. Die Reaktion an der Börse überrascht: Die Aktie des Baumarktriesen steigt. Ein genauer Blick auf die Hintergründe.

Karin Dohm verlässt Hornbach: Aktie legt zu
Der Rücktritt von Karin Dohm sorgt für keine Unruhe an der Börse. Anleger vertrauen auf Hornbachs solide Geschäftsentwicklung und die Übergangsführung durch Vorstandschef Albrecht Hornbach.

Führungswechsel bei Hornbach

Am Montag überraschte Hornbach mit einer Mitteilung: Finanzchefin Karin Dohm verlässt das Unternehmen spätestens zum 31. März 2025. Die Managerin, die 2020 zum Unternehmen gestoßen war, scheidet auf eigenen Wunsch aus.

HORNBACH Holding AG & Co. KGaA: HORNBACH Holding informiert über das vorzeitige Ausscheiden von Vorstandsmitglied und CFO Karin Dohm – Hornbach Holding
>

Sollte es bis dahin keinen reibungslosen Übergang geben, wird Vorstandschef Albrecht Hornbach das Amt übergangsweise übernehmen.

Die Nachricht schlägt am Markt jedoch keine negativen Wellen. Im Gegenteil: Die Aktie des Pfälzer Unternehmens stieg im XETRA-Handel um 2,37 Prozent auf 73,50 Euro. Das wirft Fragen auf – denn Führungswechsel in sensiblen Positionen führen an der Börse oft zu Unsicherheit.

Dohms Ära: Ein Rückblick

Karin Dohm hat in den vergangenen vier Jahren einen entscheidenden Beitrag zur strategischen Ausrichtung der Hornbach Holding geleistet. Unter ihrer Leitung wurden wichtige Projekte vorangetrieben, darunter die Digitalisierung der Finanzprozesse und die Optimierung der Kostenstruktur.

Quelle: Eulerpool

„Dohm hat Hornbach in einer Phase der Transformation maßgeblich geprägt“, sagt ein Brancheninsider. Ihre Abgänge bei früheren Arbeitgebern – wie der Deutschen Bank, wo sie vor Hornbach tätig war – folgten oft einer klaren Linie: ein Wechsel, wenn große Projekte abgeschlossen sind. Ob dies auch diesmal der Fall ist, bleibt jedoch Spekulation.

Warum steigt die Aktie?

Die positive Reaktion der Börse deutet darauf hin, dass Anleger den Wechsel nicht als Risiko, sondern als Chance bewerten. Dafür gibt es mehrere mögliche Gründe:

  1. Starke Unternehmensführung: Vorstandschef Albrecht Hornbach gilt als sichere Hand. Die Ankündigung, dass er interimistisch die Finanzführung übernehmen würde, beruhigt die Märkte. Seine Erfahrung und sein Einfluss innerhalb der Organisation garantieren Stabilität.
  2. Positive Geschäftsentwicklung: Hornbach hat in den letzten Quartalen solide Ergebnisse erzielt. Die strategische Fokussierung auf den Ausbau des Online-Geschäfts und die Optimierung der Filialstruktur trägt Früchte. Anleger scheinen zuversichtlich, dass diese Entwicklung unabhängig vom Führungswechsel anhält.
  3. Neuer Schwung erwartet: Ein Wechsel in der Führungsriege wird oft als Gelegenheit gesehen, frische Ideen und Impulse ins Unternehmen zu bringen. Der Markt könnte darauf spekulieren, dass Hornbach einen hochkarätigen Nachfolger oder eine Nachfolgerin präsentiert.
Quelle: Eulerpool

Herausforderungen bleiben

Trotz des Kursanstiegs stehen für Hornbach wichtige Entscheidungen an. Der Baumarktsektor sieht sich mit gestiegenen Materialkosten und einem Rückgang der privaten Bauaktivität konfrontiert. Zudem ist der Wettbewerb im Online-Bereich intensiver geworden, wobei Hornbach hier gegenüber Konkurrenten wie Obi oder Hagebau noch Aufholbedarf hat.

„Die nächsten Monate werden zeigen, ob Hornbach die Dynamik beibehält, die Dohm mit aufgebaut hat“, sagt ein Finanzanalyst. Entscheidend wird sein, ob der Führungswechsel die strategischen Ziele des Unternehmens gefährdet – oder ob er sogar neue Akzente setzt.