Die Rentenmärkte bleiben unter Druck, da die Hoffnung auf Zinssenkungen zunehmend schwindet und die Unsicherheiten rund um die bevorstehenden US-Wahlen zunehmen. Analysten weisen darauf hin, dass sowohl in den USA als auch in Europa, inklusive Deutschland, die staatlichen Sparmaßnahmen auf Eis liegen, unabhängig davon, wer die Wahl gewinnt. Die Ankündigung höherer staatlicher Anleiheemissionen im neuen britischen Haushaltsplan hat zudem einen Renditeanstieg nach sich gezogen, der sich auf die europäischen Märkte auswirkt. Ein weiterer Faktor, der zu steigenden Renditen führt, sind die Inflationszahlen im Euroraum, die einen unerwartet starken Anstieg zeigen. Dies hat schnelle Zinssenkungen seitens der Europäischen Zentralbank in Zweifel gezogen, insbesondere am kurzen Kurvenende sind die Renditen dadurch gewachsen. Auch in den USA erwarten Marktbeobachter mögliche Zinssenkungen während der bevorstehenden Fed-Sitzung, obwohl die Wahrscheinlichkeit solcher Schritte als gesunken eingestuft wird. In der Zwischenzeit erfreuen sich argentinische Staatsanleihen einer erhöhten Nachfrage. Die Politik des Präsidenten Javier Milei wird von Investoren zunehmend gestützt, was zu einem Rückgang des Renditeaufschlags argentinischer Anleihen im Vergleich zu denen der USA führt. Am Unternehmensanleihenmarkt sind derzeit Papiere von Unternehmen wie Deutsche Post und Wienerberger gefragt. Gleichzeitig stehen Bonds von Südzucker aufgrund negativer Gewinnprognosen unter Druck. Auch Grenke musste eine Gewinnwarnung herausgeben, was die Aktie auf den niedrigsten Stand seit einem Jahrzehnt führte. Der Markt bleibt in heller Aufregung, während Investoren sowohl die politische Großwetterlage als auch wirtschaftliche Indikatoren aufmerksam beobachten.