In einer Ära begrenzter Anlagemöglichkeiten stehen Fondsmanager vor der Herausforderung, verlockende, aber umstrittene Schuldenverkäufe, sogenannte Dividend Recapitalisations, zu akzeptieren. Diese Finanztransaktionen, die den Private-Equity-Eigentümern von Unternehmen hohe Dividenden bescheren, sind bei Anleiheinvestoren aufgrund der steigenden Schuldenlast ihrer Firmen oft unbeliebt.
Ein Paradebeispiel lieferte die Belron Group, die mit einem Rekorddividendengeschäft von 8,1 Milliarden Euro aufwartete und damit eine Dividende von 4,4 Milliarden Euro auszahlte. Trotz einer Verdopplung der Schulden und einer Abstufung in den Junk-Bereich durch Moody's und S&P Global überstieg die Nachfrage das Angebot um mehr als das Siebenfache, was die Attraktivität solcher Deals unterstreicht.
Diese Entwicklung spiegelt die Dilemma wider, die viele Fondsmanager derzeit bewältigen müssen. Während die Möglichkeiten auf den Schuldenmärkten begrenzt und Interessen am Kapitalangebot hoch sind, sinken die Kreditspreads für hochverzinsliche US-Anleihen auf historische Tiefststände, während das Angebot an besicherten Krediten rückläufig ist. Diese Bedingungen treiben die Popularität von Dividend Recaps weiter voran.
Obwohl solche Transaktionen das Risiko für Arbeitnehmer erhöhen könnten, bleiben sie eine ertragsreiche Gelegenheit für Investoren, vorausgesetzt, sie finden Unternehmen, die die zusätzliche Schuldenlast tragen können. Unterstützt von Berichten, die nur wenige Zahlungsausfälle bei diesen Transaktionen anführen, erachten Investment-Experten diese Deals als fairen Wert, solange die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stabil bleiben.
Lyuba Petrova von Fitch hebt die Nachfrage nach Belrons Schuldverschreibungen als nicht überraschend hervor, angesichts der limitierten Optionen für Fondsmanager. Auch Focus Financial Partners und das von 3i unterstützte niederländische Einzelhandelsunternehmen Action folgten kürzlich diesem Trend mit bemerkenswerten Dividend Recaps.
Investoren erwarten, dass diese Praktiken aufgrund günstiger Zinssätze anhalten, warnen jedoch vor den Risiken einer wirtschaftlichen Abschwächung, die das Bild verändern könnte. Innerhalb dieses dynamischen Umfelds bleibt abzuwarten, wie sich die Marktteilnehmer entscheiden - Qualitätsorientierung oder Eingeständnis gegenüber aggressiveren Krediten.