Kapitaloffensive in Großbritannien: Erhöhung der Investitionen geplant

Finanzministerin Rachel Reeves kündigt an, dass die britische Regierung bei dem kommenden Haushaltsplan Investitionen in Großprojekte priorisieren und ausbauen wird. Besonders hervor sticht ein beinahe 22 Milliarden Pfund starkes Investment in neue CO2-Abscheidungsprojekte, das über einen Zeitraum von 25 Jahren verteilt werden soll. Reeves kritisierte die Pläne der Vorgängerregierung, die Investitionen als Anteil der Wirtschaft zu senken, und erklärte, solche Fehler nicht zu wiederholen. Die konservative Opposition betont jedoch, dass das angekündigte Finanzierungsvolumen für die CO2-Abscheidungsprojekte bereits unter ihnen beschlossen worden sei. Nach anhaltenden Spekulationen um eine mögliche Lockerung ihrer selbstauferlegten Schuldenregeln, signalisiert Reeves nun klar eine erhebliche Erhöhung staatlicher Investitionen. Die grünen Projekte, zwei neue CO2-Abscheidungs- und -Speicherprojekte auf Merseyside und Teesside, sollen Tausende von Arbeitsplätzen schaffen, private Investitionen anziehen und die Umweltziele des Vereinigten Königreichs unterstützen. Mit bis zu 21,7 Milliarden Pfund über 25 Jahre sollen diese Projekte finanziert werden, sobald CO2 von Wasserstoff, Gas und Energie aus Abfällen abgeschieden wird. Öl- und Gasunternehmen wie BP und Equinor werden private Finanzmittel bereitstellen. Allerdings äußerte Doug Parr von Greenpeace UK Bedenken hinsichtlich der hohen Ausgaben, die seiner Meinung nach die Lebensdauer klimaschädlicher Öl- und Gasproduktion verlängern könnten. Reeves führte weiter aus, dass solche Verträge von der Vorgängerregierung nie unterzeichnet wurden, da Kapitalinvestitionen nicht priorisiert worden seien. Konservative Stimmen, wie die von Claire Coutinho, behaupten jedoch, dass diese Ankündigung nicht den negativen Folgen der Net-Zero-Politik entgegenwirken könne, die bereits Jobs im Stahlsektor und in der Nordsee gefährdet habe. Das bevorstehende Internationale Investitionsgipfel bietet laut Reeves eine großartige Gelegenheit, internationale Investoren von den Möglichkeiten Großbritanniens zu überzeugen. Reeves wies zudem zurück, dass die Regierung mit ihrer Haushaltsrhetorik für Pessimismus gesorgt habe und verspricht in den kommenden Tagen wesentliche Investitionen.