22. Oktober, 2024

Wirtschaft

Kapitalertragsteuer: Bedrohung für Arbeitnehmer und Sparpläne?

Kapitalertragsteuer: Bedrohung für Arbeitnehmer und Sparpläne?

In der Debatte um höhere Kapitalertragsteuern könnten ausgerechnet Arbeitnehmer mit Schockrechnungen konfrontiert werden, warnen Experten. Die Erwartung, dass die Finanzministerin Rachel Reeves in ihrem bevorstehenden Budget die Steuern erhöht, lastet schwer auf denjenigen, die über Belegschaftsaktienprogramme wie „Save As You Earn“ (SAYE) Anteile halten. ProShare, eine Lobbyorganisation für Belegschaftsaktienprogramme, weist darauf hin, dass viele Arbeitnehmer betroffen sein könnten, sollten die Steuern auf Investitionsgewinne steigen. Murray Tompsett von ProShare betont, dass die Absenkung des persönlichen Steuerfreibetrags auf 3.000 Pfund bereits erhebliche Auswirkungen hatte. Eine weitere Erhöhung könnte das Interesse an solchen Programmen deutlich mindern. Jonathan Watts-Lay von Wealth at Work mahnt, dass nicht nur leitende Angestellte, sondern auch Mitarbeiter auf niedrigeren Gehaltsstufen von den Steuerplänen getroffen werden. Kapitalertragsteuer wird auf Gewinne aus dem Verkauf von Vermögenswerten fällig und könnte für viele Arbeitnehmer eine unfaire Belastung darstellen. Die Labour-Partei steht unter Druck, ihr Versprechen einzuhalten, die Steuern für „arbeitende Menschen“ nicht zu erhöhen. Experten warnen vor den negativen Effekten auf die Beteiligung an Belegschaftsaktienprogrammen, besonders wenn keine Steuerregelung wie eine jährliche Steuerfreigrenze von 10.000 Pfund eingeführt wird. Während der Anteil der von Kapitalertragsteuer betroffenen Vermögenden hoch ist, bleibt die Frage offen, ob die neuen Steuerregelungen die breitere arbeitende Masse treffen und traditionelle Sparpläne gefährden könnten.