20. November, 2024

Politik

Kanzlerkandidatur: Scholz bleibt gelassen, Pistorius im Gespräch

Kanzlerkandidatur: Scholz bleibt gelassen, Pistorius im Gespräch

In der SPD lodert die Diskussion um den Spitzenkandidaten für die kommende Bundestagswahl. Trotz der aufgekommenen Spekulationen um Verteidigungsminister Boris Pistorius als potenziellen Herausforderer, zeigt sich Kanzler Olaf Scholz unbeeindruckt und geht weiterhin fest von seiner eigenen Kandidatur aus. Auf dem G20-Gipfel in Rio de Janeiro unterstrich er in verschiedenen Interviews seinen Anspruch und die Unterstützung der Parteispitze, wenngleich er eine direkte Bestätigung seiner Kandidatur geschickt umging. Scholz betonte den gemeinsamen Erfolg als zentrales Ziel der Partei und versicherte, keine Differenzen mit der SPD-Führung zu haben. Dennoch räumte er eine laufende Debatte innerhalb der Partei ein, zeigte sich jedoch zuversichtlich, dass sie geschlossen bleiben wird. Währenddessen fanden am Abend vertrauliche Beratungen innerhalb der SPD-Führung statt, bei denen keine bahnbrechenden Neuigkeiten an die Öffentlichkeit drangen. Offiziell handelte es sich um routinemäßige Gespräche zur Wahlkampfvorbereitung. Boris Pistorius, der in Umfragen hohe Beliebtheitswerte genießt, äußerte sich zurückhaltend zu seiner möglichen Kandidatur und machte deutlich, dass er sich nicht unter Zugzwang sieht. Die Frage nach Scholz' Kandidatur beantwortete er zwar bejahend, hielt sich jedoch mit hypothetischen Aussagen zurück. Intern wächst der Druck auf die SPD, eine klare Entscheidung zu treffen. Ex-Parteichef Sigmar Gabriel warnte in sozialen Medien vor einer Fortsetzung des Kurses mit Scholz, während Gerhard Schröder die Debatte um den amtierenden Kanzler als schädlich betrachtete. Laut Plan der Partei soll bis Ende November eine Entscheidung fallen, die im Januar auf einem Parteitag bestätigt werden soll.