Bundeskanzler Olaf Scholz wird den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan heute in Berlin zu Gesprächen empfangen. Diese Entscheidung wird von der Union verteidigt. Johann Wadephul, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Union, betonte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND), dass es richtig und notwendig sei, Erdogan zu treffen, um die fundamentalen Differenzen offen anzusprechen. Wadephul bezeichnete Erdogans Äußerungen zum Nahostkonflikt zwar als 'verstörend', wies aber auch auf die Bedeutung der Türkei als wichtiger und verlässlicher Nato-Partner hin. Es sei wichtig, Gemeinsamkeiten zu definieren, insbesondere in Bezug auf die Sicherheitsarchitektur an der Nato-Südostflanke, Migration und Handelsfragen.
Das Treffen markiert Erdogans ersten Besuch in Deutschland seit drei Jahren und wird nicht nur von Scholz, sondern auch vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier begleitet. Scholz hatte bereits zuvor im Bundestag klargestellt, dass er die Differenzen mit Erdogan hinsichtlich des Gaza-Kriegs deutlich ansprechen wird.
Es bleibt abzuwarten, wie sich das Treffen zwischen Scholz und Erdogan auf die Beziehungen zwischen Deutschland und der Türkei auswirken wird. Die Gespräche waren sowohl von Seiten der Union als auch der Bundesregierung als Chance zur Klärung von Differenzen und zur Stärkung der Zusammenarbeit betont worden.