Die politische Landschaft in Deutschland zeigt sich einmal mehr in stürmischem Wandel. Olaf Scholz, seines Zeichens Bundeskanzler und Mitglied der SPD, sieht sich nun in seinem Entschluss gestärkt, mit dem der damalige Finanzminister und FDP-Vorsitzende Christian Lindner seines Amtes enthoben wurde. 'Der Bundeskanzler fühlt sich durch die jüngsten Berichterstattungen in seiner Entscheidung bestätigt', erläuterte Wolfgang Büchner, stellvertretender Regierungssprecher, mit Nachdruck vor der Berliner Presse.
Im Raum stand die Frage, ob Scholz bereits vor der öffentlichen Bekanntgabe über einen detaillierten Strategieplan der Freien Demokraten informiert war, der nun ans Tageslicht gelangt ist. Doch Büchner hielt sich bedeckt und entgegnete, dass er nicht wisse, zu welchem Zeitpunkt der Kanzler über welche Details Kenntnis hatte.
Der Bruch in der einst verkündeten 'Fortschrittskoalition' ereignete sich am 6. November, als Scholz nach einer entscheidenden Sitzung im Koalitionsausschuss die Entlassung Lindners publik machte. Diese Aktion untermauerte er mit gezielten Vorwürfen gegen den FDP-Chef.
In der Regierungssprecherriege gibt es derweil keine Anzeichen von Erschütterung. Steffen Hebestreit und seine Stellvertreter Wolfgang Büchner und Christiane Hoffmann teilen sich nach wie vor die Auftritte vor der Bundespressekonferenz. Trotz der Krise blieb Büchner, ein Vorschlag der FDP, auf ausdrücklichen Wunsch von Scholz an Bord – ein Zeichen für den Fortbestand institutioneller Kontinuität in schwierigen Zeiten.