Palantir Technologies gilt als eine der führenden Aktien im Bereich der Künstlichen Intelligenz (KI). Mit herausragenden Fähigkeiten in der Anwendung von KI-Software hat das Unternehmen große Begeisterung bei Investoren ausgelöst.
Trotz dieser Begeisterung bestehen Bedenken, dass die hohen Erwartungen zu übertrieben sind. Selbst wenn das Geschäft erfolgreich ist, könnte die Aktie aufgrund des bereits erlebten Anstiegs an Wert verlieren. Die entscheidende Frage bleibt: Kann Palantir den hohen Erwartungen gerecht werden oder sollten sich Investoren auf eine Enttäuschung einstellen?
Palantirs Software befindet sich erst am Anfang ihrer Einführung. Seit seiner Gründung im Jahr 2003 hat sich das Unternehmen von der Bereitstellung von Software für Regierungsbehörden auf den kommerziellen Sektor ausgedehnt. Das Softwareprogramm von Palantir optimiert Datenflüsse und liefert Entscheidungsträgern die bestmöglichen Informationen, was besonders in kritischen Szenarien wertvoll ist.
Ein bedeutendes Produkt des Unternehmens, die Artificial Intelligence Platform (AIP), ermöglicht es Entwicklern, KI innerhalb eines Unternehmens zu integrieren, sei es in spezifischen Anwendungen oder zur Verbesserung der Produktivität durch automatisierte Arbeitsabläufe. Dies trifft genau das Interesse vieler Unternehmen, die bislang KI hauptsächlich als Hilfsmittel und nicht als integralen Bestandteil ihrer Arbeitsprozesse genutzt haben.
Die AIP fand besonders im kommerziellen US-Geschäft großen Anklang, was zu einem Umsatzanstieg von 55 % im zweiten Quartal auf 159 Millionen USD führte. Noch beeindruckender ist der Zuwachs der kommerziellen US-Kundenanzahl, die innerhalb eines Jahres um 83 % auf 295 stieg. Dies zeigt allerdings auch, dass die Anzahl der Abnehmer bisher begrenzt ist – hauptsächlich aufgrund der hohen Kosten.
Eine Analyse der Jahresverträge zeigt einen Durchschnittswert von etwa 2,16 Millionen USD pro Kunde, was das Produkt für viele potenzielle Kunden unerschwinglich macht. Dennoch stellte Palantir im zweiten Quartal insgesamt einen Umsatz von 678 Millionen USD fest, ein Anstieg von 27 % gegenüber dem Vorjahr.
Palantir hat bewiesen, dass es, trotz seines Wachstums, profitabel operieren kann – eine Lektion, die einige Mitbewerber noch lernen müssen. Im zweiten Quartal erzielte das Unternehmen Rekordgewinnmargen, wobei der Gewinn pro Aktie bei 0,06 USD lag. Trotz all dieser positiven Kennzahlen sind die hohen Erwartungen bereits in den Aktienkurs eingepreist, was den zukünftigen Spielraum für Kursgewinne einschränkt.
Das Unternehmen ist noch dabei, maximale Profitabilität zu erreichen, weshalb eine Bewertung auf Basis der zukünftigen Gewinne problematisch ist. Ein Vergleich mit etablierten Softwareunternehmen wie Adobe zeigt, dass Palantir hohe Profitmargen und konstantes Wachstum vorweisen muss, um ähnlich bewertet zu werden. Selbst dann bleibt der aktuelle Kurs eine Herausforderung für potenzielle Zugewinne.
Die extremen Erwartungen, die in die Aktie von Palantir eingepreist sind, machen sie derzeit weniger attraktiv für Neukäufer. Es gibt zahlreiche andere Aktien von Unternehmen, die zu vernünftigeren Preisen erworben werden können, auch wenn Palantir letztlich erfolgreich sein wird.