Inmitten finanzieller Turbulenzen und anhaltender technischer Probleme hat Boeing einen neuen Kapitän ins Cockpit geholt.
Der erfahrene Branchenexperte Kelly Ortberg übernimmt am 8. August die Führung des gebeutelten Flugzeugbauers, eine Entscheidung, die auf dem Börsenparkett bereits für positive Signale sorgt.
Der Wechsel an der Spitze
Nach einer Reihe von Pannen und Herausforderungen steht Boeing unter enormem Druck, seine Produktion und Qualitätskontrollen zu verbessern.
Die Wahl fiel auf Ortberg, der früher den großen Zulieferer Rockwell Collins führte und nun die schwere Aufgabe hat, Boeing aus seiner tiefsten Krise seit den fatalen Abstürzen der 737-Max-Jets zu führen.
Diese Abstürze kosteten 346 Menschenleben und führten zu einem mehr als 20-monatigen Flugverbot für die Modellreihe.
Finanzielle Herausforderungen
Boeings finanzielle Lage bleibt prekär. Der Umsatz und die Gewinne des letzten Quartals blieben hinter den Erwartungen zurück, mit einem Nettoverlust von 1,44 Milliarden Dollar, der die Position des Unternehmens weiter schwächt.
Im Vergleich zum Vorjahr sank der Umsatz um 15 Prozent auf knapp 16,9 Milliarden Dollar, weit entfernt von den von Analysten erwarteten 17,4 Milliarden Dollar.
Produktionsdilemma
Die technischen Probleme bei Boeing sind nicht zu übersehen. Nach dem jüngsten Vorfall, bei dem ein Rumpfteil einer 737-9 Max von Alaska Airlines brach, hat die US-Luftfahrtbehörde FAA die Produktionsgrenzen für die gesamte 737-Reihe auf 38 Maschinen pro Monat festgesetzt.
Boeing hatte geplant, die Produktion auf 50 Flugzeuge pro Monat zu steigern, um Lieferrückstände abzubauen. Diese Einschränkung zwingt nun Airlines wie Southwest und Ryanair, ihre Expansionspläne zurückzufahren.
Ausblick und Hoffnung
Trotz der schwierigen Lage zeigt der Markt Optimismus, was sich in einem Anstieg der Boeing-Aktie um 2,30 Prozent im vorbörslichen Handel widerspiegelt.
Die Hoffnung der Investoren und des Marktes hängt nun stark von Ortbergs Fähigkeit ab, das Vertrauen in das Unternehmen wiederherzustellen und Boeing wieder auf Kurs zu bringen.