Die gegenwärtige Begeisterung rund um Tech-Aktien, insbesondere solche mit Bezug zur künstlichen Intelligenz, lenkt die Aufmerksamkeit vieler Investoren auf große Namen. Dabei könnten kleinere Unternehmen, die im Schatten stehen, interessante Anlagemöglichkeiten bieten. Dutch Bros, ein mittelgroßes Aktienunternehmen im Wert von 5,4 Milliarden US-Dollar, gehört in diese Kategorie und könnte Investoren reizen.
Die Aktie von Dutch Bros wird derzeit 54% unter ihrem Höchstkurs gehandelt, verzeichnet aber dennoch ein beeindruckendes Wachstum von 40% in den vergangenen 12 Monaten. Mit Blick auf die Zukunft stellt sich die Frage, ob es dem Unternehmen gelingen kann, bis 2030 den S&P 500 zu übertreffen - ein Ansatz, der überraschen könnte.
Dutch Bros betreibt in erster Linie Drive-Through-Coffee-Häuser in den USA und erfährt durch sein enormes Wachstumspotenzial zunehmend Beachtung. Bis zum 30. Juni verzeichnete das Unternehmen 912 Standorte, was einem Anstieg von 21% im Jahresvergleich entspricht. Der Großteil der Geschäfte ist in Eigenregie betrieben, während etwa ein Drittel als Franchise geführt wird.
Das Management verfolgt ambitionierte Wachstumsziele und plant, das Filialnetz in den nächsten 10 bis 15 Jahren auf 4.000 Standorte auszubauen, was einer Expansion um beeindruckende 339% bis 2034 oder 2039 gleichkäme. Diese Vision könnte erhebliche positive Finanzimplikationen mit sich bringen, vorausgesetzt, die Zielvorgaben werden auch nur annähernd erreicht.
Bei genauerer Betrachtung der Wettbewerbslandschaft wird jedoch deutlich, dass Dutch Bros sich in einem äußerst umkämpften Markt behaupten muss. Die Hürden zur Eröffnung eines neuen Cafés sind niedrig, und Kunden können ohne große Kosten den Anbieter wechseln. Ein anhaltender Wettbewerbsvorteil, ein sogenannter Economic Moat, ist schwer zu etablieren, insbesondere gegenüber starken Konkurrenten wie Starbucks, die mit einer etablierten Marke und globaler Präsenz glänzen.
Dutch Bros wird aktuell zu einem hohen Kurs gehandelt, was eine Herausforderung für Investoren darstellt, die auf hohe Renditen hoffen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis von 139,4 scheint ambitioniert und erfordert hohes Vertrauen in die zukünftige Gewinnentwicklung des Unternehmens. Aus einer pessimistischen Perspektive könnte argumentiert werden, dass die Aktie ohne klare Anzeichen für überproportionales Wachstum gemieden werden sollte.
Im Kontext dieser Überlegungen stellt sich die spannende Frage, ob Dutch Bros tatsächlich das Potenzial hat, den S&P 500 in den kommenden Jahren zu schlagen oder ob Investoren sich besser nach anderen Gelegenheiten umsehen sollten.