Der kanadische Dollar, liebevoll auch als „Loonie“ bekannt, zeigt positive Vorzeichen gegenüber dem US-amerikanischen Gegenpart. Eine Umfrage von Reuters unter fast 40 Devisenanalysten deutet darauf hin, dass die Währung in den nächsten Monaten weitere Erholungspotenziale realisieren könnte. Ein entscheidender Faktor hierbei sind die sinkenden Kreditkosten, die das Wirtschaftswachstum in Kanada befeuern und das Investitionsklima anheizen.
Seit August hat der kanadische Dollar gegenüber dem US-Dollar um 3,3 Prozent zugelegt, nachdem er ein fast zweijähriges Tief erreicht hatte. Expertenprognosen rechnen mit einer leichten Korrektur innerhalb der nächsten drei Monate, doch insgesamt wird eine Stärkung beibehalten. Speziell sagt das Umfrageergebnis eine Aufwertung von 1,7 Prozent innerhalb eines Jahres voraus.
Die Bank of Canada plant in den kommenden Monaten weitere Zinsanpassungen, nachdem sie diesen seit Juni um 75 Basispunkte gesenkt hat. Gleichzeitig hat auch die US-Notenbank mit ihrer Zinssenkungskur begonnen. In einem Land, das durch seine hohe Verschuldung und kürzeren Hypothekenzyklen besonders zinsanfällig ist, verspricht dies, den Loonie weiter zu stützen.
Der kanadische Dollar zeigt sich ebenfalls anfällig für Schwankungen bei den Rohstoffpreisen, da Kanada als bedeutender Rohstofflieferant agiert. Besondere Unsicherheiten stellen die Ergebnisse der bevorstehenden US-Wahlen dar, die potenziell Einfluss auf Fiskal- und Handelspolitiken haben könnten.
Nach Ansicht von CIBC Capital Markets-Ökonomen, Avery Shenfeld und Katherine Judge, könnte der Loonie 2025 weiter zulegen, während der US-Dollar möglicherweise seinen aus Carry-Trades resultierenden Gewinn teilweise verliert. Dennoch bleibt die politische Unsicherheit ein unbekannter Faktor für die Währungsentwicklung.