16. Januar, 2025

Politik

Kanadas Minister warnt vor Trumps Handelskrieg-Plänen

Kanadas Minister warnt vor Trumps Handelskrieg-Plänen

In Washington sorgte Kanadas Energieminister Jonathan Wilkinson für Aufsehen, indem er amerikanische Abgeordnete eindringlich vor den möglichen wirtschaftlichen Folgen der von Donald Trump angekündigten Strafzölle warnte. Diese könnten nicht nur die ohnehin schon steigenden Preise für Gas, Lebensmittel und Heizenergie in die Höhe treiben, sondern auch Arbeitsplätze gefährden. Wilkinson betonte die Diskrepanz zwischen Trumps Wahlversprechen, die Energiekosten zu senken, und den realen Konsequenzen seiner tarifpolitischen Pläne.

Trump plant, weitreichende Zölle von 25 Prozent nicht nur auf Kanada, sondern auch auf Mexiko und Europa zu erheben, was Zweifel an möglichen Verhandlungstaktiken oder einer grundlegenden Neuausrichtung der US-Außenhandelsbeziehungen nährt. Zudem kündigte er eine neue Behörde, die External Revenue Service, an, die von ausländischen Staaten Zölle und Abgaben einziehen soll. Damit könnte er die Handelslandschaft dramatisch verändern.

Sollte Trump seine Drohung umsetzen, erwägt Kanada Gegenmaßnahmen, darunter Zölle auf US-amerikanischen Orangensaft, Toiletten und Stahlprodukte. Bereits während Trumps erster Amtszeit reagierte Kanada 2018 auf höhere US-Zölle mit Milliarden an Zulagen.

Wilkinson weist auf die Risiken hin: Eine Verschärfung dieser Handelsbeziehungen könnte nicht nur den Markt für Autos, Holz und Öl erschüttern, sondern auch die Lebenshaltungskosten in den USA in die Höhe treiben. Neben wirtschaftlichen Konsequenzen könnten regionale Arbeitsplätze, besonders im Mittleren Westen und in den Golfstaaten, auf dem Spiel stehen, da sie von kanadischen Energieprodukten abhängig sind.

Während Trump plant, die Zölle direkt nach seiner Amtseinführung zu verkünden, bleibt unklar, in welchem zeitlichen Rahmen diese umgesetzt werden sollen. Das US-Parlament hingegen zeigt sich entschlossen, mit Gesetzesinitiativen, wie der Rücknahme des International Emergency Economic Powers Act durch Repräsentanten DelBene und Beyer, gegen seine Pläne vorzugehen.

Die mögliche zollbedingte Inflation sorgt auch bei der US-Notenbank für Bedenken. Neel Kashkari, Präsident der Minneapolis-Filiale der Fed, bemerkte, dass ein einmaliger Zoll die Inflation möglicherweise nicht stark beeinflussen würde, jedoch könnte eine Eskalation des Handelskrieges schwer einschätzbare wirtschaftliche Auswirkungen haben.