Kanada zeigt sich gerüstet, mögliche Vergeltungszölle auf US-amerikanische Waren in Betracht zu ziehen, sollte der designierte US-Präsident Donald Trump seine jüngsten Androhungen durchsetzen. In die Diskussion eingebunden sind zentrale Produkte, jedoch ist bisher keine endgültige Entscheidung getroffen worden. Diese Maßnahme entspricht Trumps erneuter harter Linie im Handelsbereich, die erhebliche Zölle zur Lösung der Herausforderungen an den nördlichen und südlichen Grenzen umfasst. Kanada verfügt bereits über Erfahrung mit solcherlei Situationen, wie sich 2018 zeigte: Damals wurden milliardenschwere Gegenzölle verhängt, als die USA die Zölle auf kanadischen Stahl und Aluminium anhoben. Prognosen von Wall Street-Analysten lassen vermuten, dass der kanadische Dollar, der durch den Invesco CurrencyShares Canadian Dollar Trust verfolgt wird, im Falle von Zollerhebungen weiter an Wert verlieren könnte. Robert Kavcic, leitender Volkswirt bei BMO Economics, beschreibt Kanadas Wirtschaft als anfällig, da sie stark vom US-Handel abhängig ist - etwa 75% der Exporte gehen in die USA, was rund ein Viertel des kanadischen BIP ausmacht. Shaun Osborne, Chefdevisenstratege bei Scotiabank, sieht die kanadische Regierung vor einer Herausforderung, schnell auf die Ansprüche der neuen US-Administration zu reagieren. Trumps neu ernannter "Grenz-Zar" Tom Homan hat bereits die nordamerikanische Grenze als erhebliches Sicherheitsrisiko eingestuft, was die Verhandlungen erschweren könnte. Ferner bringt Shaun Osborne zum Ausdruck, dass weitere Verluste des kanadischen Dollars unvermeidbar erscheinen, solange die Drohung von Strafzöllen im Raum steht und die Amtseinführung naht. Detaillierte Daten des U.S. Census Bureau zeigen, dass 2023 die US-Importe aus Kanada einen Wert von 481 Milliarden Dollar erreichten, während kanadische Importe aus den USA sich auf 354 Milliarden Dollar beliefen. Insbesondere Rohöl und Fahrzeuge stehen an der Spitze der Exportliste Kanadas in die Vereinigten Staaten.