In einer überraschenden Wendung hat Kanadas Finanzministerin Chrystia Freeland am Montag ihren Rücktritt verkündet. Der Rückzug erfolgte aus der Überzeugung heraus, nicht länger im Einklang mit Premierminister Justin Trudeau über den besten Weg für Kanadas Zukunft zu sein.
Trudeau hatte Freeland angeboten, ihre Rolle im Kabinett zu wechseln, was sie nach reiflicher Überlegung ablehnte. Ihre Begründung: nur eine Ministerin, die im vollen Vertrauen des Premierministers handelt, kann im Amt effektiv sein. Diese Grundlage sei durch Trudeaus Entscheidung, sie als Finanzministerin nicht mehr einsetzen zu wollen, erheblich gestört.
Im Kern der Diskussion zwischen beiden steht die Vorgehensweise im Umgang mit der protektionistischen Wirtschaftspolitik der USA, die mit hohen Zöllen droht. Freeland mahnte, dass Kanada seine finanziellen Ressourcen gut einteilen müsse, um auf eine drohende wirtschaftliche Konfrontation vorbereitet zu sein. Sie plädierte für eine besonnene und geeinte Reaktion im gesamten Land, um den wirtschaftlichen Herausforderungen erfolgreich zu begegnen.
Trotz des Rückzugs plant Freeland, weiterhin als liberale Abgeordnete aktiv zu bleiben und kündigte an, bei den nächsten Wahlen erneut für ihren Sitz in Toronto kandidieren zu wollen. Abschließend betonte sie ihren Stolz auf die geleistete Arbeit und ihre Dankbarkeit, im Dienst für Kanada gestanden zu haben.