Mit einem bemerkenswerten Optimismus blickt Kanadas frisch ernannter Finanzminister Dominic LeBlanc in eine mögliche Zukunft mit neuen Handelsbarrieren durch die Vereinigten Staaten. Trotz der Drohung des designierten US-Präsidenten Donald Trump, ab dem 20. Januar einen 25-prozentigen Zoll auf Importe aus Kanada und Mexiko zu erheben, zeigt sich LeBlanc zuversichtlich: Die finanziellen Reserven des Landes sind bereit, um Unternehmen und Bürger in solch einem Fall zu unterstützen.
LeBlanc folgt auf Chrystia Freeland, die Anfang der Woche aus Meinungsverschiedenheiten mit Premierminister Justin Trudeau über Fiskalpolster zurückgetreten war. Diese Reserven seien notwendig, um den wirtschaftlichen Schaden durch mögliche US-Zölle abzufedern, betonte Freeland. Ihr Nachfolger LeBlanc unterstrich, dass es keine verantwortungsvolle Regierung zulassen würde, dass die eigene Wirtschaft durch Entscheidungen aus dem Ausland auf Dauer Schaden nehmen könnte.
Um die komplexen wirtschaftlichen Fragen zu klären, plant LeBlanc Treffen mit Tiff Macklem, dem Gouverneur der Bank of Canada, sowie Führungskräften kommerzieller Banken. Zwar hielt sich LeBlanc mit Details zu möglichen Unterstützungsmaßnahmen bedeckt, versicherte jedoch, dass vorbereitende Gespräche mit Trumps designiertem Handelsminister Howard Lutnick bereits laufen. Weitere Gespräche vor Jahresende sollen folgen, um die Themen Migration und Grenzsicherheit zu erörtern.
Zusätzlich zu den finanziellen Überlegungen zeigte die kanadische Regierung jüngst Entschlossenheit, die Sicherheit an der Grenze zu den USA zu verstärken. Geplant sind der Einsatz von Hubschraubern, Drohnen, Überwachungstürmen und Spürhunden sowie ein gemeinsamer Schlag gegen grenzüberschreitende organisierte Kriminalität.