Angesichts der Ankündigung von Donald Trump, baldiger Präsident der Vereinigten Staaten, eine 25-prozentige Zollabgabe auf kanadische Importe zu erheben, steht Kanada vor einer energiepolitischen Herausforderung. Jonathan Wilkinson, Minister für natürliche Ressourcen Kanadas, rief in einem Gespräch mit Reuters dazu auf, die verwobenen Energiebeziehungen zwischen den beiden Ländern zu verdeutlichen. Die vorgesehene Zollpolitik Trumps könnte potenziell mehr Schaden als Nutzen anrichten, betonte er. Neben Rohöl spielen auch kanadische Uran- und Wasserkraftexporte eine wesentliche Rolle im energetischen Austausch, der auch den Amerikanern zugutekommt. Die gegenwärtige Ankündigung schließt Rohöl nicht aus, obwohl die USA täglich etwa vier Millionen Barrel aus Kanada importieren. Besonders viele Raffinerien im Mittleren Westen sind speziell auf Kanadas schwere Rohölsorten angewiesen. Wilkinson äußerte seine Hoffnung auf sinnvolle Gespräche zwischen den beiden "besten Freunden", die durch den gegenseitigen Handel und vor allem im Energiesektor stark profitieren. Kanada, welches weltweit den vierten Platz in der Rohölproduktion einnimmt, exportiert den größten Teil seines Rohöls in die USA. Auch wenn der kürzlich erweiterte Trans Mountain-Pipelinekanal den Markt in asiatischen Ländern eröffnet hat, operiert dieser bereits mit rund 80 Prozent seiner Kapazität.