Inmitten wachsender Spannungen zwischen den Vereinigten Staaten und Kanada hat der kanadische Premierminister Justin Trudeau als Antwort auf die von der US-Regierung beschlossenen 25-prozentigen Zölle umfassende Reaktionen angekündigt. Die kanadischen Zölle sollen nur eine Minute nach Mitternacht greifen und ebenfalls 25 Prozent auf US-Produkte betragen. Anfangs betrifft dies US-Güter im Wert von 30 Milliarden Dollar, mit einer geplanten Erhöhung auf 155 Milliarden Dollar nach nur drei Wochen. Trudeau betonte, dass sofern die US-Zölle nicht aufgehoben werden, auch nichttarifäre Maßnahmen als Gegenreaktion in Erwägung gezogen werden. Eine Beschränkung der Öl-Lieferungen in die Vereinigten Staaten könnte hierbei eine entscheidende Rolle spielen, was die USA signifikant treffen würde.
Gleichzeitig ließ US-Präsident Donald Trump keine Hoffnung auf eine Einigung in letzter Minute. Trump legte in Washington dar, dass die Zölle wie angesetzt am nächsten Tag in Kraft treten und keinen Verhandlungsspielraum für Kanada und Mexiko lassen. Dabei erinnerte er an die Verschiebung der Zölle Anfang Februar, die einen möglichen Handelskrieg über den nordamerikanischen Kontinent vorläufig abwenden konnte.
Ein wiederholt vorgebrachter Aspekt von Trumps Strategie ist der Drogenhandel, wobei er speziell den Schmuggel von Fentanyl über die Grenze anführt. Kanada verweist allerdings darauf, dass seine Maßnahmen zur Bekämpfung des Schmuggels erfolgreich seien und der Anteil Fentanyls aus Kanada an den US-Grenzen weniger als ein Prozent betrage. Im letzten Zeitraum sei die Menge des abgefangenen Fentanyls um ganze 97 Prozent zurückgegangen, was die kanadischen Anstrengungen bekräftigen soll.