Die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und Kanada könnten bald auf eine harte Probe gestellt werden. Danielle Smith, Premier der kanadischen Provinz Alberta, warnte nach einem Treffen mit Donald Trump in dessen Mar-a-Lago-Resort vor möglichen US-Zöllen auf kanadische Güter. Die drohende Abgabe von 25 Prozent könnte bereits am 20. Januar Realität werden. Justin Trudeau, der Premierminister Kanadas, hat angekündigt, bei Einführung solcher Zölle mit Gegenmaßnahmen zu reagieren. Während eines Interviews mit MSNBC versicherte er, dass Kanada bereit sei, seinerseits Zölle auf US-Waren zu erheben. Trump hatte mehrfach unterschiedliche Begründungen für die angedrohten Zölle geliefert. Zunächst forderte er eine bessere Grenzsicherung Kanadas und bemängelte die vermeintlich durch die USA subventionierte kanadische Wirtschaft. Im Zuge dieser Diskussionen hatte Kanada bereits einen Plan in Höhe von 1,3 Milliarden kanadischen Dollar vorgestellt, um etwaige Grenzbedenken Trumps zu zerstreuen. Ein erheblicher Teil der US-Rohölimporte stammt aus Kanada, vorwiegend aus Alberta. Auf die Frage, ob Kanada seine Energielieferungen an die USA einschränken könnte, antwortete die kanadische Außenministerin Mélanie Joly, dass alle Optionen geprüft würden. Smith jedoch bezeichnete solche Drohungen als „leer“ und warnte vor einer nationalen Krise, da wichtige Pipelines, wie die Enbridge-Pipeline Line 5, wesentlich zur Versorgung kanadischer Raffinerien beitragen.
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Kanada im Spannungsfeld: Trump droht mit Zollerhebung auf kanadische Waren
